Bei Mäusen gingen die LDL-Werte deutlich zurück.

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Hohe Cholesterinwerte zählen zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insbesondere ein hoher Spiegel des "schlechten" Cholesterin-Typs LDL ist daran beteiligt: Es transportiert Fettmoleküle in die Blutgefäße und kann diese verstopfen. Forschern um den Stammzellbiologen Gerald Schwank von der Universität Zürich ist es nun gelungen, hohe LDL-Cholesterin-Konzentrationen im Blut von Mäusen und Makaken stabil zu senken.

Das Team griff dazu auf eine Methode der Gen-Editierung zurück, mit der sich eine einzige Base austauschen lässt. Die Nukleinsäure Adenin (A) wird mittels eines Basen-Editors so etwa zu Guanin (G). Die sogenannte Punktmutation zielte auf ein bestimmtes Gen ab, das für das Enzym PCSK9 kodiert und an der Cholesterinaufnahme beteiligt ist.

Punktgenaue Veränderung

Die Forscher hüllten den genetischen Bauplan für den Adenin-Basen-Editor in Form einer RNA-Sequenz in winzige Fettkügelchen ein und verabreichten diese den Tieren intravenös. Die ausgelöste Punktmutation sollte daraufhin das PCSK9-Enzym blockieren.

Und tatsächlich: "Bei Mäusen konnten bis zu zwei Drittel der PCSK9-Gene verändert werden, bei nicht-menschlichen Primaten rund ein Drittel. In beiden Fällen führte dies zu einer deutlichen Senkung des LDL-Cholesterinspiegels", sagte Schwank.

Die Ergebnisse erschienen im Fachmagazin "Nature Biotechnology". Laut den Autoren stützen die Resultate weitere Forschungsvorhaben, die beruhend auf dem Adenin-Basen-Editor auf die Behandlung von Patienten mit erblichen Stoffwechselerkrankungen abzielen. (red, APA, 20.5.2021)