Die Persönlichkeitsentwicklung steht ganz oben bei der betrieblichen Weiterbildung.

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Ohne berufliche Weiterbildung wäre das vergangenen Jahr noch schwieriger zu meistern gewesen. Mittlerweile ist man im Homeoffice schon geübt, virtuelle Meetings zu organisieren, abzuhalten und sich dabei auch Gehör zu verschaffen, man hat bei den IT-Anwendungsmöglichkeiten ordentlich aufgeholt. Die Plattform berufsbezogene Erwachsenenbildung rückt mit dem seit 2009 stattfindenden Tag der Weiterbildung – in diesem Jahr am 20. Mai – den Anspruch des lebenslangen Lernens in den Mittelpunkt.

Zu diesem Anlass erscheint auch jährlich die Weiterbildungsstudie, für die das Meinungsforschungsinstitut Makam Research in diesem Jahr 500 Personalverantwortliche aus unterschiedlich großen Unternehmen österreichweit zu den Weiterbildungsvorhaben in ihren Organisationen befragt und den Stellenwert der beruflichen Weiterbildung erhebt. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Unternehmen hat für heuer mehr Weiterbildungsbudget eingeplant als im Vorjahr. Zehn Prozent werden weniger Geld für Weiterbildung ausgeben, und 62 Prozent haben gleich viel Budget wie im Vorjahr für Weiterbildung eingeplant. Für sechs von zehn Personalverantwortlichen gewinnt Weiterbildung im Unternehmen (stark) an Bedeutung. Nur einer von 100 glaubt hingegen, dass die Bedeutung abnehmen werde.

Persönlichkeitsentwicklung

An oberster Stelle stehen aber nicht vertiefende Wissensvermittlungen im Bereich der IT-Anwendungen. Auf die Frage, von welchen Weiterbildungsmaßnahmen sich Unternehmen den größten Konkurrenzvorsprung erwarten, nannten 42 Prozent Weiterbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, mit jeweils 38 Prozent folgten der Bereich Management und Unternehmensführung sowie der Bereich Verkaufstraining und Marketing. Erst an fünfter Stelle kommen Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Informatik und EDV-Anwendungen. Management und Unternehmensführung hat im Vergleich zum Vorjahr am stärksten (plus zehn Prozent) an Bedeutung gewonnen. Der größte Absteiger bei den Weiterbildungsthemen ist der Bereich Umweltschutz. Bei der Nennung der drei wichtigsten Weiterbildungsbereiche wurde er nur von acht Prozent (16 Prozent 2020) der Unternehmen genannt.

Virtuelles Lernen

Bei den Lernformen holen e-Learning und Blended Learning kontinuierlich auf. Zwar war die reine Präsenzlehre noch immer die häufigste Weiterbildungsmethode, Corona-bedingt sank der Anteil im vergangenen Jahr von 74 Prozent 2019 auf 39 Prozent 2020. Im Gegenzug dazu hat sich der Anteil von reinen e-Learning-Angeboten fast verdoppelt und lag im vergangenen Jahr bei 34 Prozent, bei Blended Learning stieg der Anteil von neun Prozent 2019 auf 25 Prozent 2020. Wie nachhaltig diese Entwicklung sein wird, werden erst die kommenden Jahre zeigen. Denn nach wie vor wird der Präsenzlehre die größte Wirksamkeit zugesprochen. 84 Prozent der Befragten schätzen diese Methode als sehr wirksam, 13 Prozent als wirksam ein. E-Learning-Formate hingegen hält etwa die Hälfte der Unternehmen für wirksames, die andere Hälfte sieht dies als wenig effektiv an. Bei den Ansprüchen an Weiterbildungsangebote zeigt sich aber ein anderes Bild. Sie sollen rasch verfügbar (41 Prozent) und digital (39 Prozent), außerdem interdisziplinär und generationsgerecht sein. (ost, 21.5.2021)