Zack Snyders "Army of the Dead" ist ab 21. Mai auf Netflix zu sehen.

Foto: Netflix, Clay Eno

Hollywood/Wien/Los Gatos – US-Regisseur Zack Snyder ist eng verknüpft mit Superhelden wie Batman und Superman. Im Frühjahr begeisterte seine "Justice League"-Version viele Comicfans. Jetzt kehrt der 55-Jährige zu seinen Wurzeln zurück. Mehr als eineinhalb Jahrzehnte nach seinem Spielfilmdebüt "Dawn Of The Dead" (2004) bringt Snyder seinen zweiten Zombiestreifen heraus. "Army Of The Dead" läuft ab Freitag bei Netflix.

Dabei ist der mit zweieinhalb Stunden Laufzeit erneut recht lange Snyder-Blockbuster ein Mix aus "The Walking Dead" und "Ocean's Eleven". Ähnlich wie im Kultfilm von 2001 mit George Clooney und Julia Roberts macht sich eine zusammengestellte Diebesbande daran, ein Kasino in Las Vegas auszurauben. Das Setting ist allerdings vollkommen anders: Denn in "Army Of The Dead" wird die Kasinostadt von Untoten bewohnt – inklusive eines weißen Zombie-Tigers der Magier Siegfried und Roy.

Schweighöfer als tollpatschigen Safeknacker

Das vom ehemaligen Wrestler David Bautista ("Guardians of the Galaxy") angeführte Ensemble ist recht divers besetzt, was für Netflix-Produktionen typisch ist. Die Rolle des tollpatschigen Safeknackers Ludwig Dieter übernimmt der deutsche Publikumsliebling Matthias Schweighöfer (40), der schon in mehreren internationalen Produktionen mitwirkte.

"Ich wurde immer wieder zu Castings eingeladen für die Rolle des Nazis. Oder es ging generell um problematische Geschichten über die deutsche Vergangenheit. Und dann kam die Anfrage für ein Comic Relief in einem Film von Zack Snyder", erklärte Schweighöfer der dpa. Das habe er als "ziemlich krass" empfunden.

Dabei überrascht die Rollenbesetzung nur auf den ersten Blick. Denn der deutsche Schauspieler, Regisseur und Produzent ist als sogenannter Comic Relief für die humorvollen Momente im Film zuständig. Mit seiner Gestik und Mimik gehören Dieter und seine Hassliebe zu Muskelmann Vanderohe zu den Highlights.

"Shamblers" und "Alphas"

Der Streifen startet bereits furios. In der ersten Szene bricht ein Zombie aus der Gefangenschaft des US-Militärs aus und legt mit seinen umgewandelten Genossen Las Vegas in Schutt und Asche. Der kreative Vorspann, unterlegt mit dem Elvis-Klassiker "Viva Las Vegas", zeigt eine Art Film im Film, der die Zuschauer in die Gegenwart holt.

In der müssen die menschlichen Bewohner einige Zeit in einem Quarantänelager vor der Stadt verbringen, bevor sie weggefahren werden. Der US-Präsident will den Wüstenort in wenigen Tagen mit einer Atombombe zerstören. Und mit ihr die Armee der Untoten, die sich erfrischend von anderen Zombiefilmen abhebt.

Denn neben den "Shamblers" genannten Normalo-Zombies gibt es auch die "Alphas", angeführt von Zeus und seiner Königin. Diese sind schneller, klüger, besser organisiert und zeigen sogar Gefühle, was der Geschichte eine weitere Ebene verleiht.

"Ich grusel mich gerne und liebe dieses Genre, weil es wie ein kurzer Urlaub vom Alltag ist. Richtig schöne Gruseleffekte, gutes Entertainment und man kann eine Woche nicht richtig schlafen", sagt Schweighöfer zu seinem Ausflug in die Zombiewelt. Und der ist mit dem unterhaltsamen, wenn auch etwas zu lang geratenen Blockbuster "Army Of The Dead" noch nicht vorbei.

Denn der Streamingdienst hat, neben einer eigenen Animationsserie, schon ein Prequel bestellt. Der bereits abgedrehte Vorgängerfilm "Army Of Thieves" beleuchtet Ludwig Dieters Vorgeschichte und einen Raubzug durch Europa. (APA, 20.5.2021)