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Zeit, das Licht auszumachen: Der Internet Explorer muss gehen.

Foto: Damian Dovarganes / AP

Heutzutage ist es schon kaum mehr vorstellbar, aber es gab eine Zeit, da war der Internet Explorer so etwas wie der Alleinherrscher im Netz. Nachdem man den ersten großen Widersacher, Netscape, nachhaltig besiegt hatte, konnte man Anfang der 2000er-Jahre mit weltweiten Marktanteilen von mehr als 90 Prozent aufwarten. Doch die Rache des einstigen Konkurrenten war in diesem Fall besonders süß: Aus dem Quellcode von Netscape erhob sich nämlich jenes Mozilla-Projekt, dem wiederum einige Jahre später der Firefox entsprang – und damit jener Browser, der das Ende der IE-Dominanz einleiten sollte.

Abschiednehmen

Nun kommt, was irgendwann kommen musste: Microsoft kündigt das offizielle Ende für den Internet Explorer an. Am 15. Juni 2022 soll der Support für den Internet Explorer 11 – und damit die letzte Version des Browsers – vollständig eingestellt werden.

Die verbliebenen Nutzer müssen angesichts dieser Ankündigung aber trotzdem nicht in Panik verfallen. Vor allem mit dem Blick auf grob veraltete firmeninterne Anwendungen bietet Microsoft schon länger einen IE-Modus in seinem aktuellen Browser Edge an. Und dieser soll langfristig weiter unterstützt werden – zumindest bis zum Jahr 2029. Wer also allen Ernstes noch immer Websites mit ActiveX-Kontrollen verwenden muss, wird das via Edge also noch länger tun können.

Nach und nach

Das Ende für den Internet Explorer 11 hat sich in den vergangenen Jahren bereits angekündigt. So unterstützen selbst Microsoft-eigene Dienste wie das Zusammenarbeits-Tool Teams den IE11 nicht mehr. Und auch Office 365 will den Support für den veralteten Browser Mitte August endgültig abdrehen.

Edge

All das bedeutet natürlich nicht, dass der Windows-Hersteller den Browsermarkt ganz aufgeben will. Stattdessen empfiehlt man den Umstieg auf Microsoft Edge. Mit diesem konnte man in jüngerer Vergangenheit sogar etwas zustande bringen, was vom IE schon rund 20 Jahre nicht mehr zu sehen war: steigende Marktanteile. Dies allerdings nicht zuletzt mithilfe der Konkurrenz. Verwendet der neue Edge als technische Basis doch Googles Chromium-Projekt, und damit ausgerechnet jenen Browser, der den IE-Marktanteilen schlussendlich den finalen Schlag versetzt hatte: Google Chrome. (Andreas Proschofsky, 21.5.2021)