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Die bloße Nutzererfahrung der Apple-Telefone ist laut Durov eine Qual, ein iPhone zu benutzen sei nämlich, als würde man "ins Mittelalter zurückgeworfen" werden.

Foto: Reuters/Dado Ruvic

In einem öffentlichen Kanal bläst der Gründer der Messenger-App Telegram, Paul Durov, zum Angriff auf Apple. Das Unternehmen sei "totalitär" und eines, das "oft Profite über Freiheiten stellt". Ein iPhone zu besitzen mache Nutzerinnen und Nutzer außerdem zu "digitalen Sklaven" des Konzerns, da man Apps nur über den offiziellen App-Store installieren könne und ausschließlich die iCloud für Backups verwenden dürfe, um Daten nativ zu sichern.

Die Aussagen tätigte Durov in Bezug auf den aktuellen Rechtsstreit des iPhone-Herstellers mit Epic Games, in Kürze wird in den Verhandlungen auch Apple-CEO Tim Cook aussagen. "Apple ist sehr effizient bei der Verfolgung seines Geschäftsmodells, das auf dem Verkauf überteuerter, veralteter Hardware an Kunden basiert, die in seinem Ökosystem gefangen sind", schrieb der Telegram-Chef.

Apple in China

Außerdem kommentierte er die Berichterstattung der "New York Times", die aufdeckte, dass Apple auf Chinas Geheiß in eine großangelegte Überwachung und Zensur verwickelt sein soll: "Es ist kein Wunder, dass Apples totalitärer Ansatz von der Kommunistischen Partei Chinas so geschätzt wird, die – dank Apple – nun die vollständige Kontrolle über die Apps und Daten aller ihrer Bürger hat, die auf iPhones angewiesen sind."

Doch schon die bloße Nutzererfahrung der Apple-Telefone ist laut ihm eine Qual, ein iPhone zu benutzen sei nämlich, als würde man "ins Mittelalter zurückgeworfen" werden. "Die 60-Hz-Displays der iPhones können nicht mit den 120-Hz-Displays moderner Android-Telefone mithalten, die viel flüssigere Animationen unterstützen."

Vergangene Konflikte

Telegram und Apple trugen schon in der Vergangenheit mehrere Konflikte aus. 2018 sperrte der Konzern den Messenger wegen Bedenken über die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen von Kindern. Im Jahr 2020 reichte hingegen Telegram eine Beschwerde gegen Apple bei der EU-Kommission wegen kartellrechtlicher Bedenken ein, berichtet "Techradar".

Im Jänner verklagte außerdem die "Coalition for a Safer Web" Apple, weil es Telegram hostet. Die Gruppe wirft dem Konzern vor, seine eigenen App-Store-Regeln nicht zu beachten, weil der Messengerdienst von Extremisten genutzt werde. (mick, 21.5.2021)