Nina wirkte mit Anfang 20 in einem Kurzfilm mit.

Foto: Manfred Rebhandl

Nina ist 44, der zweifachen Mutter geht es gut. Nach der Kindergartenpädagogik-Matura in Liezen kam sie 1996 nach Wien und studierte Pädagogik, danach machte sie eine Ausbildung zur Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Psychodrama.

Dazu passt, dass sie mit Anfang 20 ein Angebot aus der Filmbranche bekam, das sie gerne annahm: Die Landjugend in ihrer Herkunftsgemeinde drehte einen Kurzfilm ("Ich glaub so 30 Minuten"), Nina spielte die junge Frau, in die sich der Jungbauer verliebte, die aber leider keine Bäuerin war, sondern "nur" bei der Raiffeisenkasse arbeitete (was streng genommen ohnehin der dem Bauerndasein nächstgelegene Lebensentwurf auf dem Land ist).

Sie trug kein Dirndl, sondern Businesslook, "den ich mir von meiner Tante habe ausborgen müssen, die so was gehabt hat". Außerdem lackierte Fingernägel, die dem Altbauern ein Dorn im Auge waren, weil sie damit seiner Meinung nach nicht in den Stall gehen konnte. Und kochen konnte sie auch nicht! Ihre Haare "waren auftoupiert und mein Gesicht richtig arg geschminkt". Wie der Film hieß? "Du meine Güte, wenn ich das noch wüsste! Landliebe? Na, das ist das Joghurt. Landleben!" Der Film bekam sogar einen Landjugend-Preis.

Beim anschließenden Interview wurde Nina gefragt: "Wie mochst du des, dass du so a Liebesszene spülen kaunnst?", und sie sagte: "Na, da hab ich mir halt wen anderen vorgestellt!" Die Liebesszene spielte klassisch im Heuboden. Von dort ging das junge Paar noch unbeschwert in die Küche, dort saß allerdings der Altbauer und sagte: "Schau dir die an! Die brauch ma net do!" Man schrieb das Jahr 1998 im sehr kleinen Land Österreich.(Manfred Rebhandl, 22.5.2021)