Mit dem Asphalt geht man im Seebogen-Quartier nördlich des Sees in der Seestadt Aspern wieder etwas sparsamer um, das lässt sich jetzt schon sagen. Zahlreiche Gebäude werden dort heuer fertig werden, unter anderem der Liselotte-Hansen-Schmidt-Campus mit Kindergarten, Volksschule und Mittelschule samt Jugendzentrum sowie Wohnbauten von den Bauträgern WBV-GFW (mit inkludierter "Kulturgarage"), Altmannsdorf und Hetzendorf / Neues Leben (mit öffentlicher Bücherei), Familienwohnbau, Schwarzatal, Bank Austria Real Invest, EBG und Schönere Zukunft. Die vom Campus bzw. von der Sonnenallee hin unter Richtung See verlaufende Barbara-Prammer-Allee (die übrigens gekreuzt wird von der Sabine-Oberhauser-Straße) wird gerade schön gepflastert. Es wird die erste Fahrradstraße der Seestadt werden; Durchfahrten mit Autos sind hier nicht gestattet.

Die Barbara-Prammer-Allee wird eine Fahr radstraße. Rechts im Bild: Jugendzentrum
und Schulcampus.
Foto: Putschögl

Südlich des Sees, im nun fast fertigen zentralen Seeparkquartier (wo die Verwertung der Büroflächen zäh verläuft), hat die großflächige Aufbringung von Asphalt für viel Unmut und Ärger gesorgt, nicht nur unter den Bewohnerinnen und Bewohnern der Seestadt. Gerhard Schuster, Vorstand der Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 Aspern Development AG, argumentiert die Vorgangsweise beim Standard-Rundgang damit, dass man im Seeparkquartier auch zahlreiche Flächen etwa für Märkte oder Feste vorgesehen habe. Auf dem Eva-Maria-Mazzucco-Platz vor dem "Seeparq"-Gebäude sind etwa temporäre Marktstände geplant. Und den Seepark gebe es ja direkt daneben. Dort entsteht übrigens auf Höhe des HoHo gerade eine Beach-Bar.

In der Maria-Tusch-Straße im "ältesten" Teil der Seestadt gibt es sehr breite Gehsteige.
Foto: Putschögl

Schwamm für die Bäume

Doch zurück zum Seebogen-Quartier. Dort wird auch das sogenannte Schwammstadt-Prinzip erstmals großflächig angewandt, nachdem es zuvor in der Edith-Piaf-Straße getestet worden war, erklärt Schuster. Dabei wird der Wurzelraum unter den Fahrbahnen und Gehsteigen erweitert und in eine Schicht aus grobkörnigem Schotter sowie feineren, wasserspeichernden Materialien eingebettet. So kann Regenwasser gespeichert und zurückgehalten werden, wodurch es den Bäumen länger zur Verfügung steht.

Unterhalb der U-Bahn-Trasse, neben dem Elinor-Ostrom-Park, werden im Seebogen-Quartier außerdem diverse Ballsport- und Spielbereiche für Kinder und Erwachsene geschaffen werden. In einem der neuen Gebäude, jenem der Genossenschaften Altmannsdorf und Hetzendorf und Neues Leben, wird es außerdem eine Boulderhalle geben.

Unterhalb der U-Bahn wird es angrenzend an den Elinor-Ostrom-Park diverse Spiel- und Sportangebote für die Bevölkerung geben.
Foto: Putschögl

Ein dritter Seestadt-Supermarkt ist Am Seebogen ebenfalls geplant, neben dem nördlichen Ausgang der U-Bahn – allerdings erst 2022. Und Ende 2022 sollen auch 67 neue Gemeindewohnungen fertig werden. Nur der Campus der Religionen, ebenfalls Teil des Seebogen-Quartiers, wird noch ein wenig länger dauern. (Martin Putschögl, 24.5.2021)