Googles nächste Smartphone-Generation bekommt ein neues Design: Dieser Umstand war bereits in der Vorwoche durchgesickert. Nun gibt es einen weiteren Leak, der neue Details zu Pixel 6 und Pixel 6 Pro liefert.

Rendering

Bei OnLeaks ist man offenbar an in der Produktion genutzte CAD-Dateien gekommen, auf deren Basis dann eigene Renderings der neuen Smartphones erstellt wurden. Und diese bestätigen zunächst einmal vor allem eines: dass das auffällige Design mit dem über die gesamte Breite des Geräts herausstehenden Kameramodul wirklich so kommt, wie es auf den ersten Bildern zu sehen war.

Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Geräten: Während das Pixel 6 "nur" zwei Kameras haben wird, gibt es beim Pixel 6 Pro eine dritte. Und zwar soll es sich dabei laut einem Bericht von "Digit" um eine Periskopkamera ähnlich wie bei anderen aktuellen High-End-Smartphones handeln, die einen besonders starken Zoom verspricht.

Ein Video zum Pixel 6 Pro.
Digit

Mit dem aktuellen Leak gehen auch erstmals konkrete Details zur Größe der beiden Smartphones einher. Demnach soll das Pixel 6 Pro einen 6,67 Zoll großen OLED Bildschirm haben, die äußeren Abmessungen belaufen sich auf 163,9 x 75,8 x 8,9 Millimeter. Beim Kameramodul erhöht sich die Dicke dann übrigens auf 11,5 Millimeter.

Gebogenes Display

Für einige Diskussionen dürfte hingegen ein anderes Merkmal sorgen – soll der Bildschirm doch seitlich leicht abgerundet sein. Ein Design, von dem in jüngerer Vergangenheit andere Hersteller zum Teil wieder abgegangen sind, auch weil es immer wieder zu Problemen mit dem Touchscreen führt. Allerdings lassen es die aktuellen Bilder so erscheinen, als würde die Biegung vergleichsweise dezent ausfallen. In dieser Hinsicht gilt es insofern wohl auf offizielle Bilder zu warten.

Das ist beim kleineren Pixel 6 laut "91 Mobiles" anders: Dieses zeigt auf den Bildern nämlich eine flache Vorderseite. Ansonsten soll es einen 6,4 Zoll großen Bildschirm bei einer Größe von 158,6 x 74,8 x 8,9 Millimeter haben. Damit wäre es auch nicht gerade ein kleines Gerät und vor allem erheblich größer als das aktuelle Pixel 5 mit seinen 144,7 x 70,4 x 8 Millimetern, Unklar ist bei alldem übrigens noch, was der Aufgabenbereich der zweiten Kamera ist, es dürfte sich aber wohl um ein Ultraweitwinkelmodell handeln.

Das Pixel 6
Foto: Onleaks

Ein Kinn?

Bei beiden Modellen zeigt sich die Vorderseite mit einem mittig angebrachten Punchhole-Ausschnitt für die Frontkamera und relativ kleinen Rändern rund um den Bildschirm – bis auf ein gewisses Kinn auf der Unterseite. Ob dies der Realität entspricht, muss sich allerdings erst zeigen. So hatte "OnLeaks" schon beim Pixel 5 vorab Renderings veröffentlicht, die ebenfalls ein solches Kinn zeigten, was beim fertigen Gerät aber nicht der Fall war. Und auch der erste Leak – der auf echten Fotos der neuen Smartphones basiert – zeigt dieses Merkmal. Grund hierfür könnte also sein, dass solche CAD-Dateien nicht alle äußeren Merkmale perfekt wiedergeben, das gilt übrigens auch für die Farbgestaltung.

Weiter Ausstattungsdetails bestätigt "OnLeaks" ebenso: Dazu zählt ein Fingerabdruckscanner unter dem Display sowie drahtloses Laden. Aus einer anderen Quelle gab es unlängst Hinweise darauf, dass das Wireless Charging beim Pixel 6 erheblich flotter als bei früheren Hardwaregenerationen von Google sein soll. Bei XDA Developers fügt man noch ein weiteres Informationsschnipsel an: Demnach sollen die neuen Google-Smartphones einen besseren haptischen Motor verwenden, der eine enge Verknüpfung der Audio-Ausgabe mit haptischem Feedback ermöglicht. Nicht ganz zufällig ist dies auch eines der neuen Features in Android 12. Google ist dafür bekannt, immer wieder von Hardware abhängige Features genau dann in das Betriebssystem zu integrieren, wenn sie auch von eigenen Geräten genutzt werden.

Whitechapel

Die große Unbekannte bleibt hingegen der Prozessor: So gilt mittlerweile als sicher, dass Google erstmals auf einen Chip aus eigener Entwicklung setzen wird, der gemeinsam mit Samsung produziert werden soll. In welchem Leistungsbereich dieser angesiedelt ist und welche zusätzlichen Komponenten Google integriert hat, ist bislang aber unbekannt. Der Wechsel auf eigene Chips nährt aber noch eine ganz andere Hoffnung, nämlich dass Google parallel dazu das Update-Versprechen ausweiten könnte.

Noch einmal das Pixel 6 Pro
Foto: Onleaks

Faltbares Pixel?

Wem das noch nicht reicht, den darf ein aktueller Bericht von 9to5Google zu zusätzlichen Spekulation veranlassen. Hat man dort doch in der Android 12 Beta einen Hinweis auf ein weiteres neues Google-Smartphone gefunden – und zwar ein faltbares Gerät mit dem Codenamen "Passport". Doch wie die Seite korrekt anmerkt, sollte man diese Information mit Vorsicht genießen. Belegt dies doch nur, dass Google mit einem solchen Gerät experimentiert, es heißt aber nicht, dass das dann auch wirklich auf den Markt kommt. So wurden in der Vergangenheit im Android-Quellcode schon andere Smartphone-Codenamen erwähnt, aus denen dann nie ein fertiges Produkt wurde.

So detailliert die aktuellen Leaks auch bereits sind, so fern dürfte die Vorstellung des Pixel 6 noch sein. Üblicherweise präsentiert Google neue Hardware bei einem eigenen Event Ende September oder Anfang Oktober. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass man diesen Rhythmus zu ändern gedenkt. (Andreas Proschofsky, 21.5.2021)