Bild nicht mehr verfügbar.

In Yunnan schlugen die Seismographen aus.

Foto: Reuters / Blake

Peking – Zwei schwere Erdbeben haben China innerhalb weniger Stunden in der Nacht auf Samstag erschüttert. Im Südwesten kamen drei Menschen ums Leben. Weitere 27 Menschen wurden verletzt, wie die Staatsagentur Xinhua am Samstag berichtete. Das Beben wurde mit einer Stärke von 6,4 gemessen. Das Zentrum des Erdstoßes lag in der Autonomen Region Yangbi Yi in der Nähe des bei Touristen beliebten Ortes Dali. Zuvor hatte es demnach "eine Reihe kleinerer Erdstöße" gegeben.

Kurz darauf wurde der Nordwesten Chinas von einem Beben der Stärke 7,4 erfasst. Aus der dünn besiedelten Region wurden erhebliche Straßenschäden und mindestens zwei eingestürzte Brücken gemeldet.

Gebäude eingestürzt

Das chinesische Erdbebenzentrum rief auf der Twitter-ähnlichen Plattform Weibo die Menschen auf, sich nicht in die Nähe von Gebäuden zu begeben. Örtliche Medien veröffentlichten Videos von wackelnden Deckenlampen und aus Regalen fallenden Vasen. Der Provinzregierung zufolge stürzten mehrere Gebäude ein.

In China kommt es häufig zu Erdbeben, insbesondere in den bergigen Regionen im Westen und Südwesten des Landes. In der Region um die Provinz Yunnan, wo mehr als 100.000 Menschen leben, treffen die Indische und die Eurasische Platte aufeinander. Im Oktober 2014 waren dort hunderte Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 verletzt worden, mehr als 100.000 verloren ihr Dach über dem Kopf. In der südwestlichen Provinz Sichuan waren 2008 bei einem Beben der Stärke 7,9 insgesamt 87.000 Menschen getötet worden oder gelten seither als vermisst.

Weiteres, schwereres Beben

Die nordwestchinesische Provinz Qinghai ist kurz darauf von einem weiteren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben, das sogar die Stärke 7,4 erreichte, habe sich Samstagfrüh (Ortszeit; Freitag 20.04 Uhr MESZ) in rund zehn Kilometern Tiefe ereignet, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Das Epizentrum lag demnach 400 Kilometer von der Stadt Xining entfernt. Die Region im tibetischen Hochland ist dünn besiedelt, über Schäden gab es vorerst keine Meldungen. (21.6.2021)