Der Eigentumer versucht sich gegen die Vorwürfe zu wehren – es geht auch um viel Geld.

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Kairo – Die Eigentümer des Container-Schiffs "Ever Given", das im März nach einer Havarie den Suez-Kanal über Tage blockiert hatte, sehen die Schuld für den Vorfall bei den ägyptischen Behörden. Ein Anwalt des japanischen "Ever Given"-Eigners Shoei Kisen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, man habe am Samstag vor einem ägyptischen Wirtschaftsgericht dargelegt, dass die Kanal-Behörde SCA den Container-Giganten trotz schlechten Wetters die Einfahrt in den Kanal erlaubt habe.

Schadenersatz in Höhe von 900 Millionen Dollar gefordert

Deshalb seien die rund 900 Millionen Dollar Schadenersatz nicht gerechtfertigt, die die SCA von dem Eigner fordere. Die Behörde habe zudem kein Verschulden auf Seiten des Schiffes nachweisen können.

Die "Ever Given", mit einer Länge von 400 Metern eines der weltgrößten Containerschiffe, hatte sich am 23. März bei heftigem Wind im Suezkanal quergestellt. Der 193 Kilometer lange Kanal ist der kürzeste Schifffahrtsweg zwischen Europa und Asien. Hunderte Schiffe mussten wegen der Havarie über Tage auf ihre Weiterfahrt warten, was zu Verzögerungen im Welthandel und in den Lieferketten führte.

Baldige Entscheidung erwartet

Seit die "Ever Given" mit ihren knapp 14.000 Containern Ende März freigeschleppt wurde, wird sie von den ägyptischen Behörden festgehalten. Sie soll erst nach der Zahlung von Schadenersatz weiterfahren dürfen. Nach Angaben von Anwälten wird eine Entscheidung des ägyptischen Gerichts in der Stadt Ismailia am Sonntag erwartet. (APA, 22.5.2021)