Petr Arenberger war der vierte Gesundheitsminister in Tschechien seit Beginn der Pandemie.

Foto: imago images/CTK Photo

Prag – Tschechien wechselt bereits zum vierten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie den Gesundheitsminister aus. Der seit April amtierende Petr Arenberger kündigte am Dienstag seinen Rücktritt an. Er stand seit Tagen wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten in seiner Eigentumserklärung und bei Immobilientransaktionen unter Druck. Als Nachfolger kehrt Adam Vojtěch, der im September wegen explodierender Corona-Zahlen zurücktrat, an die Spitze des Ministeriums zurück.

Arenberger erklärte am Dienstag, seine Steuererklärungen seien völlig in Ordnung. Er habe nur "einen Fehler" in der Eigentumserklärung gemacht, was zu "kreativen Spekulationen" und einem "medialen Lynchen" geführt habe. Deswegen habe er beschlossen, vom Amt des Gesundheitsministers zurückzutreten, sagte der 62-Jährige, der bis zu seinem Amtsantritt im April ein Krankenhaus in Prag geleitet hatte.

Überraschenderweise wird Arenberger durch den ersten Gesundheitsminister der Pandemiezeit, Adam Vojtěch, ersetzt. Das bestätigte Regierungschef Andrej Babiš am Dienstag. Der Posten gilt als Schleudersitz. Vojtěch hatte im September 2020 wegen der explodierenden Infektionszahlen seinen Hut nehmen müssen. Seitdem gaben sich drei Nachfolger – Roman Prymula, Jan Blatný und Petr Arenberger – nach jeweils wenigen Monaten im Amt die Klinke in die Hand.

Der jetzige Wechsel kommt in einer Zeit, wo die Situation deutlich verbessert ist. Für den Montag wurden in Tschechien mit 10,7 Millionen Einwohnern nur 695 Neuinfektionen gemeldet, ein Drittel weniger als in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 43 gesunken, und die Impfkampagne läuft auf Hochtouren – an Werktagen werden rund 80.000 Dosen verabreicht. (APA, 25.5.2021)