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60 Jahre einheitliche Zählung von Verkehrsopfern in Österreich: Daraus lassen sich dramatische Entwicklungen ablesen. 1961 ließen rund 1600 Personen ihr Leben im Straßenverkehr. Dabei gab es gerade mal 475.000 Pkws im Lande. Heute sind es mehr als zehnmal so viele. Autofahren war gefährlich, wurde noch gefährlicher und erreichte 1972 den Höhepunkt: 2948 Verkehrstote in einem Jahr!

Daraufhin wurden erst Tempolimits eingeführt, 100 km/h auf der Landstraße, 130 km/h auf der Autobahn und 1976, also vor genau 50 Jahren, die Gurtpflicht. Dann kamen stufenweise Maßnahmen dazu, als wichtigste seien Sturzhelmpflicht für Motorräder, Alkomat und Kindersitzpflicht genannt, außerdem generell engmaschigere Alkoholkontrollen und viele Maßnahmen in der Führerscheinausbildung. Dass die Autos in der gleichen Zeit nicht nur viel schwerer, stärker und schneller, sondern auch sicherer wurden, sei ebenfalls angemerkt.

Unfall-Notversorgung

Eindeutig lässt sich aus der Statistik jedoch nur eines herauslesen: dass die Summe der Maßnahmen den Rückgang auf 344 Verkehrstote im Vorjahr bewirkte und keine einzelne Maßnahme hervorsticht. Und was in statistischen Betrachtungen fast immer fehlt und möglicherweise auch eine wirklich relevante Entwicklung darstellt: die Unfall-Notversorgung. Notarzthubschrauber und die enormen Fortschritte in der Notfallmedizin haben auch einen erheblichen Teil zur Senkung der Opferzahlen beigetragen.

Die nächsten Schritte sind nur logisch. Mit elektronischer Hilfe werden sich die Autos selbstständig dagegen verweigern, wo auch immer dagegenzukrachen. (Rudolf Skarics, 10.6.2021)