Es war ein Paukenschlag, der die Republik noch lange erschüttern wird: Mitte Mai wurde bekannt, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Ermittlungen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) aufgenommen hat. Er wird der Falschaussage vor dem U-Ausschuss verdächtigt.

Doch was steht politisch und juristisch für den Kanzler auf dem Spiel: Könnten die Vorgänge das Ende seiner Karriere einläuten, oder wird das Verfahren bald eingestellt sein?

Über diese Fragen wird im Videotalk "STANDARD mitreden" hitzig diskutiert. Mit dabei ist Hubert Hinterhofer, jener Salzburger Strafrechtler, der in einem umstrittenen Gutachten für die ÖVP den Kanzler entlastete. Sein Wiener Kollege Robert Kert widerspricht ihm an mehreren Stellen und erläutert, warum er die Conclusio des Gutachtens so nicht teilen kann. Ebenfalls zu Gast sind die frühere Neos-Politikerin und Ex-Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss, und Andreas Khol.

Gilt die Unschuldsvermutung noch im aufgeheizten Klima?

Wann müsste ein verantwortungsvoller Politiker zurücktreten? Wie kann der Vorsatz bei einer Falschaussage nachgewiesen werden? Gilt die Unschuldsvermutung für prominente Beschuldigte noch? Über all das wurde gestritten. (Video: Ayham Yossef, 30.5.2021)