In den vergangenen Monaten hat der deutsche Sänger Xavier Naidoo immer wieder mit der Verbreitung von Verschwörungserzählungen für Aufregung gesorgt. Am Donnerstag veröffentlichte Naidoo gemeinsam mit einer Reihe von Rappern ein neues Musikvideo, in dem zur Bewaffnung und zur Auflehnung gegen Corona-Schutzmaßnahmen aufgerufen wird.

Impfstoff als "Gift"

Der neue Song trägt den Titel "Ich mach da nicht mit". Gemeint sind damit Werkzeuge der Pandemiebekämpfung wie die Maskenpflicht, Impfaktionen und Covid-Tests. Die Pandemie selber wird im Songtext mehrfach geleugnet und die deutsche Regierung mit einer Diktatur gleichgestellt. Naidoo liefert dabei den Refrain, in dem er vor allem die Schutzimpfung kritisiert und den Impfstoff als "euer Gift" bezeichnet.

Gewaltaufrufe

Besonders auffällig ist die Gewaltbereitschaft, die im Video herangetragen wird. In einer Passage ist von einem Angriff auf den "tiefen Staat" die Rede. "Leg die Fährte, und du spürst sie auf, führst es aus. Die Zeichen sind da, mach Alarm, bewaffne dich, vernichte den tiefen Staat", heißt es da.

Ein weiterer Rapper lässt sich im Video vor einem echten Impfzentrum in Bremen abbilden und tritt einer als Sicherheitskraft verkleideten Person in die Hüfte, während er die Worte "Vernichte die Nadel mit deinem Gift, verpasse der Wache einen Tritt" rappt. Man habe bereits davor gewarnt, sagt er, als das Gebäude im Hintergrund explodiert.

Zusammen mit dem Hiphop-Titel hat Naidoo auch ein ruhigeres Lied veröffentlicht. Im Song "Heimat" kollaborierte der 49-Jährige mit einer Reihe von Musikern, die sich "Die Konferenz" nennen. Darunter ist auch Hannes Ostendorf, ehemalige Sänger der rechtsextremen Band "Kategorie C" zu finden. 1991 war Ostendorf an einem Brandanschlag auf eine Asylheim in Bremen beteiligt.

Auftrittsverbot für Naidoo

Auf Youtube wurde das fast sieben Minuten lange Musikvideo bereits gesperrt, da es gegen die Richtlinien der Plattform verstößt. Erst vor wenigen Tagen hatte Naidoo für die Stadthalle in Rostock ein Auftrittsverbot erhalten. Die Bürgerschaft hatte sich gegen den für August geplanten Auftritt ausgesprochen und einem Antrag der Linken, SPD und Grünen angeschlossen. Wie der "Spiegel" berichtet, wurde das Verbot mit Naidoos Nähe zur Qanon- und Reichsbürger-Bewegung begründet. (hsu, 25.5.2021)