Buchhändler Lam Wing Kee bei der Mahnwache FreeHongKong auf der 71. Frankfurter Buchmesse 2019 auf der Messe Frankfurt.

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Darmstadt – Weltweit wurden nach einer Übersicht des PEN-Zentrums vergangenes Jahr erneut zahlreiche Schriftsteller verhaftetet, angegriffen und bedroht. Aufgeführt in der am Mittwoch veröffentlichten Liste sind insgesamt 220 Übergriffe auf Autoren. Allein 44 Schriftsteller seien angegriffen worden, weil sie gegen Menschenrechtsverletzungen protestiert und Korruption aufgedeckt hätten. Viele Regierungen hätten die Corona-Pandemie genutzt, um Kritiker zu unterdrücken.

Zu den namentlich Genannten gehören die Iranerin Golrokh Ebrahimi Iraee, die Brasilianerin Patrícia Campos Mello sowie das Künstlerinnenkollektiv LasTesis aus Chile. Darüber hinaus seien in der Türkei etliche Autoren juristischer Willkür ausgesetzt, da die laufenden Gerichtsprozesse auch nach mehr als zehn Jahren nicht abgeschlossen seien.

"Unter dem Deckmantel von Covid-19-Vorschriften nahmen die Restriktionen leider weltweit zu", sagte der Writers-in-Prison-Beauftragte des in Darmstadt ansässigen deutschen PEN-Zentrums, Ralf Nestmeyer. Die sogenannte Caselist 2020 wurde von PEN International zusammengetragen. Die Statistik 2019 umfasste 212 Fälle bedrohter Autoren. (APA, 26.5.2021)