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Ein Aushängeschild der MGM-Studios ist die James-Bond-Reihe.

AP/Michael Sohn

Beverly Hills / Seattle – Der weltgrößte Onlinehändler Amazon stärkt sein Unterhaltungsgeschäft mit der Milliardenübernahme der Metro-Goldwyn-Mayer-Filmstudios (MGM). Der Kaufpreis beträgt laut einer Mitteilung vom Mittwoch 8,45 Milliarden Dollar (6,89 Milliarden Euro). Zuletzt hatte es in den Medien Spekulationen über einen solchen Deal gegeben, der dem Streamingdienst Prime Video des Internetriesen im zunehmend harten Wettbewerb gegen Konkurrenten wie Netflix und Walt Disney helfen soll. Die Amazon-Aktien legten im vorbörslichen US-Handel um 0,7 Prozent zu.

Das Filmstudio mit dem berühmten Löwenlogo hat rund 4.000 Filme im Portfolio, neben den James-Bond-Agententhrillern auch weitere Hollywood-Klassiker wie "Ben Hur", "Rocky" und "RoboCop". Es war eines der wenigen noch nicht von einem Großkonzern geschluckten Hollywood-Filmstudios und produziert auch Fernsehserien wie "The Handmaid's Tale". Das Studio gehört mehrheitlich der Investmentfirma Anchorage Capital Group. Die Konkurrenz von Warner Bros. gehört noch zum Telekomkonzern AT&T, Fox zum Unterhaltungsriesen Disney, Universal zum Kabelkonzern Comcast und Paramount zum Medienkonzern Viacom CBS.

Geschlossene Kinos und Streamingboom

Wie der Rest der Branche hatte auch MGM in der Corona-Pandemie unter geschlossenen Kinos zu leiden, der Start der Blockbuster-Hoffnung "No Time to Die" aus der James-Bond-Reihe musste bereits mehrfach verschoben werden. Dagegen boomt mit fehlenden Ausgehmöglichkeiten in Nordamerika und Europa das Videostreaming zu Hause.

Die Streamingkonzerne investieren mittlerweile neben dem Ankauf von Lizenzen auch viel Geld in eigene Produktionen, um das Angebot auszuweiten. MGM bietet neben Filmen auch in kleinerem Stile Serien an.

Insgesamt konsolidiert sich die Branche seit einiger Zeit. So will US-Telekomriese AT&T seine Mediensparte Warner Media (CNN, HBO, Warner Bros.) mit dem Angebot des Rivalen Discovery zusammenlegen, um das Streamingangebot zu stärken. In Europa wollen die französischen Fernsehfirmen M6 und TF1 zusammengehen, große Aktionäre sind der französische Mischkonzern Bouygues und die luxemburgische Mediengruppe RTL. (APA, dpa, red, 26.5.2021)