
Weil sich die an der Donau-Universität Krems (DUK) zu wenige Studierende gefunden haben, die für die ÖH-Wahl im Mai kandidieren wollten, fiel an der Hochschule die Wahl für die lokale Universitätsvertretung aus. Lediglich für die ÖH-Bundesvertretung, das 55-köpfige Studierendenparlament, wurde abgestimmt.
Damit die rund 8.000 Studierenden an der Donau-Universität Krems trotzdem eine lokale Vertretung haben, übernimmt deren Agenden ab 1. Juli 2021 die ÖH-Bundesvertretung. Das Büro der ÖH-DUK bleibt bestehen.
Beratung und Gremienarbeit
Darunter fällt etwa die Vertretung der Interessen der Studierenden in den verschiedenen Gremien der Donau-Universität Krems und gegenüber anderen studienrelevanten Einrichtungen. Aber auch die Beratung der Studierenden in studienrechtlichen Fragen oder sozialrechtlichen Problemen gehört zu den Aufgaben der lokalen Hochschülerschaft.
Neben der Gremien- und Referatsarbeit hat die ÖH-DUK bisher auch Workshops und Trainings angeboten und ist Anlaufstelle für alle möglichen Anliegen, bot "Unterstützung und Hilfestellung bei vielen praktischen, aber doch relevanten Fragen", hieß es in einer Aussendung der ÖH-DUK, und: "Sie steht so mit Rat und Tat den Studierenden zur Seite." Daran sollte sich auch in den kommenden zwei Jahren nichts ändern, so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ÖH-DUK.
Wenig Aussagekraft
Für die ÖH-Bundesvertretung wurde aber auch an der Donau-Uni Krems abgestimmt. Je 36,4 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen auf die Grünen und Alternativen Studierenden (Gras) und den Verband Sozialistischer Studierender (VSStÖ). Die Jungen liberalen Studierenden (Junos) kamen auf 18,2 Prozent, die Aktionsgemeinschaft (AG) auf 9,1 Prozent der Stimmen. Die beiden kommunistischen Listen, der blaue Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) und die Fachschaftslisten (Flö) erhielten keine Stimmen. Allerdings: Insgesamt wählten nur elf Studierende die ÖH-Bundesvertretung. Und damit erhielten die beiden Wahlgewinner jeweils lediglich vier Stimmen.
Die Donau-Universität Krems unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von anderen Hochschulen, weil sie fast ausschließlich Weiterbildungslehrgänge anbietet. Die 8.000 Personen, die an der Donau-Universität Krems studieren, "befinden sich zumeist bereits im Berufsleben und müssen so Job, Familie und Studium unter einen Hut bringen", lautet daher die Erklärung der ÖH-DUK für das mangelnde Engagement. Aufgrund dieser Voraussetzungen hätten die Studierenden auch andere Anforderungen an eine Interessenvertretung.
Bundes-Koalitionsverhandlungen starten
Für die ÖH-Bundesvertretung starteten diese Woche die ersten Gespräche. Für eine Mehrheit braucht es jedenfalls eine Koalition aus drei Listen. Der Wahlsieger VSStÖ erklärte, man wolle mit allen Gruppen sprechen – außer mit dem RFS. Kommende Woche soll es dann ernst werden, hieß es aus roten Fraktionskreisen. Am wahrscheinlichsten gilt eine erneute Zusammenarbeit aus VSStÖ, Gras und Flö. Allerdings fiel gerade diese Koalition vergangenes Jahr internen Streitereien zum Opfer. (ook, 27.5.2021)