Am 1. Jänner 2021 lebten 31.600 mehr Personen in Österreich als ein Jahr zuvor. Das Wachstum ging laut Statistik Austria ausschließlich auf Zuwanderung zurück.

Wien – Trotz vergleichsweise hoher Sterbezahlen im Vorjahr, auch wegen der Corona-Pandemie, hat sich das Bevölkerungswachstum in Österreich fortgesetzt. Am 1. Jänner 2021 lebten laut den endgültigen Zahlen der Statistik Austria exakt 8.932.664 Menschen in Österreich, das waren um 31.600 Personen (plus 0,36 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Für Tobias Thomas, den Generaldirektor der Statistik Austria, geht das Bevölkerungsplus, das etwas geringer als im Jahr davor ausfiel (plus 42.289 waren es 2019), "ausschließlich auf internationale Zuwanderung zurück". So wanderten im Vorjahr 40.064 Personen mehr aus dem Ausland zu als ab.

Die Geburtenbilanz fiel hingegen aufgrund der Übersterblichkeit negativ aus: Das "dämpfte das gesamte Bevölkerungswachstum deutlich". 2019 gab es übrigens noch eine positive Geburtenbilanz: Damals wurden 1.566 Personen mehr geboren als verstorben sind.

Im vergangenen Jahr wurden deutlich mehr Sterbefälle als im Durchschnitt der vergangenen Jahre verzeichnet: So wurden im Vorjahr in Österreich 91.599 Sterbefälle registriert – das waren um knapp zehn Prozent oder 8.213 Personen mehr als noch 2019. Zwischen den Jahren 2007 und 2019 betrug die Zahl der Gestorbenen pro Jahr nie mehr als 83.386.

Weniger Geburten, mehr Sterbefälle

Insgesamt wurden im Vorjahr 83.603 Kinder geboren, das waren um knapp 1.350 weniger als im Jahr davor. Stellt man diese den Sterbefällen gegenüber, ergibt sich eine negative Geburtenbilanz von fast genau 8.000 Personen. Laut Statistik Austria gab es ähnlich negative Geburtenbilanzen zuletzt Ende der 1970er-Jahre.

Ausländeranteil steigt auf 17,1 Prozent

Das aktuelle Bevölkerungswachstum ist somit ausschließlich auf Zuwanderung zurückzuführen. Die eingeschränkte Mobilität durch die Corona-Krise ließ zwar sowohl die Zahl der Zuzüge als auch die Zahl der Abwanderungen ins Ausland im Vergleich zu 2019 deutlich sinken. Insgesamt blieb die Nettozuwanderung mit einem Plus von 40.064 Personen aber in etwa auf dem 2019er-Niveau. Damals betrug das Plus 40.613.

Der Anteil der Personen mit einem ausländischen Pass erhöhte sich im Einjahresvergleich von 16,7 auf 17,1 Prozent. Insgesamt leben mehr als 1,53 Millionen ausländische Staatsangehörige in Österreich. Allein in Wien betrug das Plus bei der Zuwanderung 12.272 Personen, das ist fast ein Drittel des österreichischen Außenwanderungssaldos. In der Bundeshauptstadt beträgt der Anteil ausländischer Staatsbürger an der Gesamtbevölkerung mittlerweile 31,5 Prozent.

Großteil der Zugewanderten kommt aus Europa

Der überwiegende Großteil der nach Österreich Zugewanderten kommt aus Europa. Drei Viertel entfielen auf EU- beziehungsweise Efta-Staaten sowie das Vereinigte Königreich. Bei der Nettozuwanderung waren Personen aus Deutschland führend, hier wanderten 9.008 mehr zu als ab. Bei den Rumäninnen und Rumänen betrug das Plus 6.318 Personen, dahinter folgen Staatsangehörige aus Kroatien (plus 4.770), Syrien (plus 3.286) und Ungarn (plus 2.824).

Insgesamt sank aber der Anteil des Wanderungsgewinns von Drittstaaten: 2020 betrug das Plus bei Drittstaatsangehörigen 10.100, 2019 waren es noch 11.459 Personen. (David Krutzler, 27.5.2021)