Die Identität von Q, dem Drahtzieher der QAnon-Verschwörung, ist bis heute umstritten.

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Die QAnon-Verschwörungserzählung ist im Laufe der letzten Jahre zu einer der wohl größten und bekanntesten ihrer Art aufgestiegen. Ins Leben gerufen wurde die rechtsextreme Bewegung im Jahr 2017 von einer bis heute anonymen Person, die sich Q nennt. HBO argumentierte in einer Dokumentation, dass hinter dem Pseudonym der 8chan-Moderator Ron Watkins stecke, der als quasi professioneller Verschwörungsideologe beschrieben werden kann. Mit dem Start der Website "Alienleaks" begibt sich dieser nun in neue Gewässer und beginnt offenbar mit der Verbreitung von Mythen rund um Aliens. Dort will er "nie zuvor gesehene" Geheimnisse über Außerirdische aufdecken.

"Alienleaks wird sich darauf konzentrieren, geleakte Dokumente über außerirdische Technologie, Biologie und Kommunikation zu sammeln, zu kuratieren und zu veröffentlichen", wird mittels einer Art Presseaussendung auf der Website behauptet. "Wenn Sie Wissenschafter oder Forscher sind, mit Außerirdischen kommunizieren oder anderweitig Zugang zu Originaldokumenten haben, die noch nie zuvor gesehen wurden, lesen Sie bitte die Alienleaks-Seite 'Dokumente mittels Tor einreichen' für weitere Informationen über den Prozess der Einreichung", heißt es weiter.

Geheimdienstbericht

Auf seinem Telegram-Kanal, wo er unter dem Nutzernamen CodeMonkeyZ agiert, behauptet er gegenüber seiner Gefolgschaft, dass die Regierung derzeit auf eine Art sanfte Alien-Enthüllung vorbereite, diese allerdings nur die Spitze des Eisbergs sei.

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Das Timing für Watkins' Projekt ist insofern perfekt, da die US-Regierung derzeit tatsächlich einen entsprechenden Bericht vorzubereiten scheint, berichtet "Gizmodo". Aufgrund einer Vorgabe im Intelligence Authorization Act, also dem nachrichtendienstlichen Ermächtigungsgesetz, muss kommenden Monat nämlich ein Bericht veröffentlicht werden, welche Informationen die Geheimdienste und der Verteidigungsausschuss über Ufos haben. Allzu viel darf man sich von dieser Veröffentlichung allerdings nicht erwarten, wie langlebig die Verschwörungsseite Alienleaks sein wird, bleibt abzuwarten.

Umstrittene Identität

Die Identität von Q, dem Drahtzieher des QAnon-Verschwörungsmythos, ist bis heute umstritten. Auch nach dem HBO-Bericht lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, dass Watkins verantwortlich ist, dieser streitet die Behauptung ab. Q selbst behauptet, ein Geheimdienstagent der US-Regierung zu sein, wie DER STANDARD berichtete. Auf den umstrittenen Internetforen 4chan, 8chan und 8kun verbreitete er Erzählungen rund um Ex-Präsident Donald Trump und seinen mutmaßlichen Kampf gegen den sogenannten "Deep State", bestehend aus linken Politikern und Hollywoodstars, die Kinder verschleppen würden. (red, 27.5.2021)