Matthew Perry war bei der "Friends"-Reunion nicht mehr so lustig.

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Could I be more me? Matthew Perry hat die Frage vor der großen Reunion der alten Friends-Besetzung auf Sweatshirts drucken lassen und vermarktet sie für 54,44 Dollar das Stück. Eine Lebensfrage für den Schauspieler, der einer Generation fernsehender Teenager zehn Jahre lang Chandler Bing war. Eine Lebensfrage damals wie in den 17 Jahren seit dem tränenreichen "It’s over"-Finale von Friends 2004.

In der Donnerstag on air gegangenen Reunion der "Friends"-Stars von damals sieht man dem einstigen Serienspaßvogel an, dass diese 17 Jahre nicht nur lustig waren. Perry spricht wenig und auch mit ein wenig schwer wirkender Zunge, dann und wann sieht er ein wenig abwesend aus. Fans sorgen sich schon seit Tagen nach Trailern und einem Videointerview vor der Veröffentlichung um ihren Chandler.

"Wenn du 30 Jahre lang ein Drogenproblem hast, dann kannst du es nicht in 28 Tagen lösen", sagt Perry in einem Trailer über Phoenix House, eine Hilfsorganisation für Suchtkranke.

Problem mit Suchtmitteln

Perrys Problem mit Suchtmitteln hat nach seinen Angaben 1997 mit einem schweren Unfall am Set für den Film Fools Rush In begonnen, mit einer Operation der Bauchspeicheldrüse, vielen Schmerzmitteln und Alkohol. Der Beginn einer langen Reihe von Rausch und Entzug.

An Friends hat er nicht nur gute Erinnerungen, sondern streckenweise gar keine, erklärte er 2016 in einem BBC-Interview: "An drei Jahre kann ich mich nicht erinnern, irgendwo zwischen Staffel 3 und Staffel 6 war ich ein bisschen abgemeldet."

Für den sarkastischen Chandler wurde der in Massachusetts geborene Schauspieler 2002 für den US-Fernsehpreis Emmy nominiert, 2003 und 2004 für einen Gastauftritt in "West Wing" und 2007 für den TV-Film "The Ron Clark Story". Gewonnen hat er bisher keinen. Er spielte nach "Friends" etwa in den kurzlebigeren Serien "Studio 60 on the Sunset Strip" und "The Odd Couple". Die "Friends"-Partnerinnen Courteney Cox und Lisa Kudrow traf er am Set von "Cougar Town" und "Web Therapy" wieder. Mit Leonardo DiCaprio, Jennifer Lawrence und Meryl Streep drehte der 51-Jährige zuletzt für die schwarze Netflix-Komödie "Don’t Look Up".

Die schwere Zunge beim Interview zu "Friends: The Reunion" soll übrigens nicht auf einen Rückgriff auf alte Zeiten zurückzuführen sein, will das britische Boulevardblatt Sun herausgefunden haben. Perry sei trocken, seine Aussprache sei auf eine Zahnoperation direkt davor zurückzuführen. (Harald Fidler, 27.5.2021)