So ist es richtig: Egal welches Fahrassistenzsystem bei Tesla aktiviert ist, die Hände sollten immer am Lenkrad sein und die Aufmerksamkeit auf die Straße gerichtet.

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Von einem echten selbstfahrenden Auto, das komplett ohne menschliche Aufsicht auskommt, ist Tesla derzeit noch ein ganzes Stück entfernt. Davor warnen nicht nur Experten immer wieder, auch der Fahrzeughersteller selbst erinnert die eigenen Kunden regelmäßig daran, dass bei aktiviertem Autopilot – egal ob es sich um das klassische Fahrassistenzsystem oder die irreführend benannte "Full Self Driving"-Beta handelt – trotzdem immer auf das Straßengeschehen zu achten ist. Doch wie eine Reihe von Unfällen zeigt, lassen sich manche Tesla-Besitzer von solchen Hinweisen nur begrenzt beeindrucken und suchen Wege, entsprechende Warnsysteme auszutricksen. Das dürfte nun zumindest bei einem Teil der Tesla-Flotte deutlich schwerer werden.

Kamera: an

Telsa nutzt ab sofort die im Rückspiegel angebrachte Innenraumkamera des Model 3 und Model Y, um die Aktivitäten der Insassen zu überwachen. Ziel ist es dabei sicherzustellen, dass sich jemand im Fahrersitz befindet und auf das Straßengeschehen achtet. Bislang verließ man sich für diese Aufgabe auf druckempfindliche Sensoren im Lenkrad. Lässt der Fahrer diese länger los, folgt eine Serie von optischen und akustischen Warnsignalen, bis das Gefährt schlussendlich immer langsamer wird und anhält.

Genau dieses System hatte sich aber über die Jahre immer wieder als einfach auszutricksen herausgestellt. Sicherheitsexperten und Regulatoren fordern insofern schon seit langem von Tesla, dass man die Fahrerüberwachung in den eigenen Autos verbessern müsse. Tesla-Chef Elon Musk hatte alle solche Ansinnen hingen bisher abgelehnt und kamerabasierte Tracking-Systeme gar als "ineffektiv" bezeichnet. Nun scheint er sich aber angesichts des wachsenden öffentlichen Drucks umbesonnen zu haben.

Update

Die zusätzliche Überwachungsfunktion ist Teil eines Software-Updates, dessen Auslieferung vor kurzem begonnen hat. In den von Electrek geposteten Release Notes verweist Tesla darauf, dass die bei der Kameraüberwachung gesammelten Daten ausschließlich lokal verarbeitet werden und nie das Fahrzeug verlassen.

Beim Model S und Model Y fehlen entsprechende Innenraumkameras bislang, hier kann also auch ein Software-Update wenig tun. Erst mit der neuen, im Jänner vorgestellten Generation der beiden Tesla-Modelle wird es dann ebenfalls entsprechende Kameras geben. (red, 28.5.2021)