Das Wiener Start-up Propster wurde von Milan Zahradnik 2017 als "Sonderwunsch-Meister" gegründet. Die ursprüngliche Idee war, die Abwicklung der Sonderwünsche von Wohnungskäufern für Bauträger wesentlich zu erleichtern. Mittlerweile hat sich das Unternehmen weiterentwickelt und beschäftigt nun 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erklärt Zahradnik im Gespräch mit dem STANDARD. 15 davon sitzen im Wiener Büro in der Mariahilfer Straße, der Rest im europäischen Ausland, unter anderem in Deutschland, Spanien und der Ukraine. Rund 90 Bauträger-Kunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und Slowenien werden derzeit betreut, sie errichten 200 Projekte mit knapp 15.000 Wohn- und Büroeinheiten. Zu den Kunden gehören die Strabag, Value One, Elk Wohnbau, 6B47, Zima sowie die deutsche Corpus Sireo.

Foto: Propster

Frisches Kapital eingesammelt

Herzstück von Propster ist eine cloud-basierte Software, die Bauträgern, Projektentwicklern und Generalunternehmern eine einheitliche Kommunikation sowie eine lückenlose Dokumentation der Abläufe ermöglicht und mit der sich Immobilienprojekte mittlerweile "zu hundert Prozent online abwickeln lassen", sagt Zahradnik. "Dadurch werden Verzögerungen im gesamten Projektzyklus deutlich reduziert."

Der Gründer will Propster nun zum "globalen Unternehmen" machen. "Denn das Problem, das wir lösen können, gibt’s überall." Und dieser Wachstumskurs kann mit frischem Kapital eingeschlagen werden, Propster erhielt kürzlich nämlich drei Millionen Euro von Investoren in Form einer Anschlussfinanzierung. Neben bestehenden Investoren wie der Allinvest Unternehmensbeteiligung und der Ertler Holding haben sich unter Vermittlung des österreichischen aws Gründerfonds auch die Venture-Capital-Gesellschaften Axeleo aus Frankreich und PI-Labs aus Großbritannien sowie private Investoren an der Finanzierung beteiligt. Im Fokus stünden nun die Erschließung neuer Märkte in Russland, Dubai und den USA sowie die Weiterentwicklung des Produkts mit zusätzlichen Funktionen, sagt Zahradnik. Unter anderem wurde zuletzt eine Datenbank mit knapp 6000 nachhaltigen Produkten aufgebaut, vom Parkettboden bis hin zu Smart-Home-Lösungen. Ein eigener "Projektkonfigurator" macht Projektentwicklern Vorschläge daraus. Propster kooperiert dabei mit dem Österreichischen Institut für Bauen und Ökologie (IBO). (Martin Putschögl, 28.05.2021)