Die Grüne Frauensprecherin Meri Disoski fordert den privaten Gebrauch von Waffen drastisch einzuschränken.

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Wien – Vier von 14 Frauenmorden seit Jahresbeginn seien mit Schusswaffen verübt worden. Die Grüne Frauensprecherin Meri Disoski fordert deswegen schärfere Waffengesetze. Sie stellte eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), deren Beantwortung zeigen soll, wie viele Waffenpässe, -karten und -registerbescheinigungen seit 2011 ausgegeben und wie viele Morde bzw. -versuche mit Schusswaffen verübt wurden.

Weiters erwartet sich die stellvertretende Klubobfrau der Grünen Aufschluss darüber, wie viele Schusswaffen im Zuge von Wegweisungen, Annäherungs- oder Betretungsverboten im Kontext von häuslicher Gewalt bzw. Gewalt an Frauen durch die Polizei eingezogen worden sind.

Präventivmaßnahme

"Der Zugang zu Waffen für den privaten Gebrauch muss drastisch eingeschränkt werden. Wichtig wäre hier vor allem, dass Gewalttäter, die weggewiesen wurden, sofort ihre Waffe abgeben müssen", forderte Disoski. "Und zwar dauerhaft." Das sei eine wesentliche Präventivmaßnahme, um das Risiko für Frauen und auch für Kinder, verletzt oder getötet zu werden, zu minimieren.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 seien 14 Frauen (mutmaßlich) von einem (Ex-)Partner ermordet worden, heißt es in der Anfrage weiters. Vier der Opfer wurden mit einer Schuss- oder Faustfeuerwaffe getötet, Berichten zufolge handelte es sich teils um illegalen privaten Waffenbesitz. Angesichts einer hohen Zahl an mit Schuss- oder Faustwaffen verübten Femiziden würden auch Gewaltforscherinnen und -forscher wie Birgitt Haller vom Institut für Konfliktforschung schärfere Waffengesetze zum besseren Schutz von Frauen vor Männergewalt fordern, wird darin argumentiert. (APA, 29.5.2021)