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Der als Billy Joe Thomas 1942 in Oklahoma geborene Sänger hatte in den 1960er- und 1970er-Jahren in den USA zahlreiche Hits.

Foto: AP / Paul B. Southerland

Arlington – Der US-Popsänger B.J. Thomas ist tot. Wie das Management des Künstlers auf seiner Webseite und auf Twitter mitteilte, starb der fünffache Grammy-Gewinner am Samstag zuhause in Arlington/Texas mit 78 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Der als Billy Joe Thomas 1942 in Hugo, Oklahoma geborene Sänger hatte in den 1960er- und 1970er-Jahren in den USA zahlreiche große Hits.

Der von Burt Bacharach komponierte Welterfolg "Raindrops Keep Fallin' On My Head" (1969), den er für die Western-Komödie "Zwei Banditen" mit Paul Newman und Robert Redford sang, gewann einen Oscar und prägte seine Pop-Karriere. Später wandte er sich auch der Country- und der Gospel-Musik zu.

Nach Management-Angaben verkaufte Thomas in seiner über 50-jährigen Karriere gut 70 Millionen Alben. Er hatte acht Nummer-eins-Hits und 26 Top-Ten-Singles, darunter eingängige Lieder wie "I Just Can't Help Believing" oder "Hooked On A Feeling". Auch eine Coverversion von Hank Williams' Country-Ballade "I'm So Lonesome I Could Cry" erntete viel Lob – sie war 1966 sein erster Pop-Triumph in den USA.

"Forrest Gump" bis "Spider-Man"

In Zeiten nachlassender Erfolge und trotz Alkohol- und Drogenproblemen ging Thomas weiterhin auf Tournee. Immer im Gepäck: der melancholische Song über das kleine bisschen Zuversicht unter andauernd tröpfelndem Regen. Auch in anderen Film-Hits wie "Forrest Gump" und "Spider-Man 2" hatte das berührende Lied einen Ehrenplatz. Thomas selbst fand schließlich ein Fundament im christlichen Glauben, den er auch künstlerisch in religiöser "Spiritual Music" auslebte, etwa mit der Interpretation von "Amazing Grace".

"Wenige Künstler haben eine so unauslöschliche Spur auf Amerikas musikalischer Landkarte hinterlassen wie B. J. Thomas", betonte sein Management am Sonntag zu der Todesnachricht. Erst vor wenigen Wochen hatte sich der Sänger selbst de facto verabschiedet: "Ich bitte euch alle um eure Gebete während dieser Zeit – und dass meine Musik mit euch weiterleben kann."

Irgendein normaler Bursche

Wie anerkannt der Wahltexaner auch bei Musikerkollegen war, zeigte das 2013 veröffentlichte Akustik-Album "The Living Room Sessions", in dem Thomas seine besten Lieder in Duetten sang, etwa mit Richard Marx, Vince Gill oder Lyle Lovett. Am Sonntag schrieb US-Country-Superstar Travis Tritt (58) auf Twitter: "So eine traurige Nachricht. Ich hatte das Privileg, über die vergangenen Jahre eine Freundschaft mit B. J. Thomas aufzubauen – und konnte ihm daher sagen, wie viel seine Musik mir bedeutete." Rocksänger Paul Stanley (69, Kiss) teilte seine Trauer so mit: "Wenn man B. J. Thomas singen hörte, gab es nie Zweifel, wer das war. RIP. Zu früh gegangen, aber diese Stimme werde ich immer erkennen."

"Ich bin doch nur irgendein normaler Bursche", hatte Thomas im höheren Alter bescheiden gesagt. "Ich hatte viel Glück und ein wunderbares Leben. (...) Ich hoffe, das klingt jetzt nicht allzu bombastisch, aber so war es nun mal." Der Musiker hinterlässt seine Ehefrau Gloria, mit der er 53 Jahre verheiratet war, sowie drei Töchter und vier Enkel. Dazu einen Ohrwurm für die Ewigkeit. Und einen Nummer-eins-Hit mit rekordverdächtig langem Titel: "(Hey Won't You Play) Another Somebody Done Somebody Wrong Song". (APA, 30.5.2021)

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