Irans Zentralbankchef Abdolnaser Hemmati (Mitte) im Parlament in Teheran.

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Teheran – Irans Zentralbankchef Abdolnaser Hemmati ist nach eigenen Angaben entlassen worden, weil sich seine Rolle nicht mit seiner Kandidatur bei der Präsidentenwahl am 18. Juni verträgt. Präsident Hassan Rouhani habe ihm erklärt, dass sich seine Bewerbung auf die Geld- und Wechselkurs-Politik auswirke. Darum müsse er den Notenbank-Posten räumen.

"Ich habe ihm (Rouhani) gesagt, dass ich mit seiner Entscheidung kein Problem habe", sagte Hemmati in einem Gespräch, das am späten Samstagabend auf der Social-Media-App Clubhouse geführt wurde. Wer ihm nachfolgt, steht noch nicht fest.

Rouhani kann nicht mehr antreten

Hemmati war als Technokrat 2018 an die Spitze der Zentralbank berufen worden. Er ist einer von sieben Präsidentschaftskandidaten, die der Wächterrat zugelassen hat. Politisch gilt er als moderat, während die meisten seiner Kontrahenten dem streng konservativen Flügel zugerechnet werden. Der Pragmatiker Rouhani, der sich zwei Mal klar gegen Hardliner durchsetzen konnte, darf nach zwei Amtszeiten in Folge nicht mehr antreten.

Die Wahl wird nicht nur von der Corona-, sondern auch von einer Wirtschaftskrise geprägt. Außerdem findet sie vor dem Hintergrund der Bemühungen um eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens statt. (APA, 30.5.2021)