Eine Siegerehrung im Zeichen des tödlich verunglückten Jason Dupasquier.

Foto: APA/AP/Calanni

Mugello – An einem traurigen Wochenende in der Motorrad-Weltmeisterschaft hat sich Fabio Quartararo den MotoGP-Sieg in Mugello gesichert. Wenige Stunden, nachdem der junge Moto3-Pilot Jason Dupasquier seinen schweren Verletzungen nach einem Sturz am Samstag erlegen war, gewann der Franzose mit seiner Yamaha am Sonntag vor dem Portugiesen Miguel Oliveira auf KTM. Für den österreichischen Hersteller war es der erste Podestplatz in dieser Saison. Dritter war der Spanier Joan Mir (Suzuki).

Oliveira fuhr als Zweiter über die Ziellinie, wurde aber wegen Verlassens der Streckenlimits in der Schlussphase zunächst einen Platz zurückversetzt. Wenig später bekam er Rang zwei jedoch zurück, da auch Weltmeister Mir sich eine Übertretung geleistet haben soll. Der Südafrikaner Brad Binder belegte mit der zweiten Werks-KTM den fünften Platz. "Ich glaube, wir sind zurück im Geschäft, wo es uns richtig gut gefällt", sagte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer bei ServusTV.

Stürze in der Frühphase

Marc Marquez und – in Führung liegend – Francesco Bagnaia stürzten in der Frühphase des sechsten WM-Rennens. Schon in der Einführungsrunde hatte Enea Bastianini einen etwas skurrilen Auffahrunfall produziert. Er fuhr Johann Zarco auf der Start-Ziel-Geraden ins Heck und konnte das Rennen in der Folge nicht starten.

Pole-Position-Mann Quartararo übernahm bald nach dem Bagnaia-Out die Führung von Zarco und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende hatte er bei seinem dritten Sieg in diesem Jahr über 2,5 Sekunden Vorsprung und vergrößerte seinen WM-Vorsprung.

Gedenken an Dupasquier

Vor dem Rennstart wurde im Gedenken an Dupasquier eine Schweigeminute eingehalten. Alle Fahrer der "Königsklasse" begaben sich dafür an die Spitze der Startaufstellung. Crew-Mitglieder von Dupasquiers deutschem Team Prüstel standen ganz vorne neben dessen Maschine mit der Nummer 50 und hielten ein Transparent mit der Aufschrift "Jason, always in our hearts" (Jason, für immer in unseren Herzen). Nach dieser Geste ging es sofort weiter mit dem gewohnten Prozedere.

In der Moto2-Klasse gewann der Australier Remy Gardner vor dem Spanier Raul Fernandez, das Kalex-Duo führt auch die WM-Wertung an. Lokalmatador Marco Bezzecchi aus Italien wurde Dritter. Das Moto3-Rennen entschied der Italiener Dennis Foggia auf seiner Honda vor dem Spanier Jaume Masia für sich. Dessen Landsmann und WM-Leader Pedro Acosta belegte den achten Platz, er liegt im Gesamtklassement 52 Punkte vor seinem KTM-Kollegen Masia.

Schmerzhafter Tag für Kofler

Der Österreicher Maximilian Kofler war bereits in der ersten Runde in Kurve sieben in einen Unfall verwickelt. Den Anfang machte Deniz Öncü, der stürzte, danach waren wie bei einem Dominoeffekt mehrere Fahrer betroffen.

Kofler, der über Rückenschmerzen klagte, wurde ins Krankenhaus nach Borgo San Lorenzo transportiert, wo nach einer Computertomographie einige kleinere Brüche im Bereich der Brustwirbel festgestellt wurden, gab sein Management bekannt. Eine Schädigung von Rückenmark, Knorpeln oder Nerven konnte nicht festgestellt werden. Der 20-jährige Oberösterreicher wird am Montag nach Österreich überstellt, wo sich Rückenspezialisten seine Verletzungen noch näher ansehen werden. (APA, 30.5.2021)

Grand Prix von Italien (23 Runden zu je 5,245 km/120,635 km): 1. Fabio Quartararo (FRA) Yamaha 41:16,344 Min. – 2. Miguel Oliveira (POR) KTM +2,592 Sek. – 3. Joan Mir (ESP) Suzuki +3,0 Sek. Weiter: 5. Brad Binder (RSA) KTM +4,903

WM-Stand (nach 6 von 19 Rennen): 1. Quartararo 105 Punkte – 2. Johann Zarco (FRA) Ducati 81 – 3. Francesco Bagnaia (ITA) Ducati 79