Sonne, Strand und Meer, danach sehnen sich viele nach dem Lockdown-Winter und dem verregnetem Frühjahr. Zu bedenken gibt es aber Etliches. Alle Formulare ausgefüllt, alle Regeln studiert? Dann kann es losgehen.

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Der Urlaub steht vor der Tür. Die Sehnsucht nach dem grenzüberschreitenden Erleben treibt etliche Menschen wieder in andere Länder, zumindest innerhalb Europas. Auch am bevorstehenden langen Wochenende zieht es Reisewillige schon in die Ferne. Zu beachten gibt es freilich vor der Abreise mehr als sonst, Corona sei Dank. Die Corona-Vorschriften sind mitunter durchaus unübersichtlich. Ein Blick auf die beliebtesten Urlaubsländer in Europa.

Vor jenen, die Ferien in Deutschland machen wollen, liegt zum Beispiel ein Urlaubsfleckerlteppich. Die Regeln für den Tourismus sind nämlich Sache der 16 Bundesländer.

Derzeit ist Urlaub im Saarland und in Schleswig-Holstein wieder möglich, bei Anreise braucht man einen negativen Test. Hamburg und Berlin hingegen gestatten noch keine touristischen Übernachtungen, in Brandenburg ist Campen erlaubt.

Hotels wie Pensionen in Bayern und Baden-Württemberg öffnen in weniger stark belasteten Regionen. In Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste wird der Tourismus schrittweise möglich. Zunächst durften nur Einheimische urlauben, ab 11. Juni ist wieder für alle offen. Unterschiedlich geregelt sind auch die Tests für die Außengastronomie. In Schleswig-Holstein ist keiner nötig, in Berlin schon. Die Kapazitäten der Testzentren sollen sukzessive ausgebaut werden. Die Kosten variieren zwischen 15 und 30 Euro für Schnelltests sowie etwa 60 und 120 Euro für PCR-Test.

Mitte Mai hat auch Italien die Quarantänepflicht für Touristen aus dem Schengen-Raum abgeschafft: Für die Einreise genügt nun ein negativer PCR- oder Antigentest, der nicht älter als 48 Stunden ist, derzeit auch wenn man geimpft oder genesen ist. Kinder unter zwei Jahren dürfen ungetestet rein.

Warteschlangen befürchtet

An vielen Grenzübergängen, Flughäfen und Bahnhöfen gibt es inzwischen Testmöglichkeiten – es besteht die Gefahr von langen Wartezeiten. Es ist also dringend empfehlenswert, sich den Test schon vor der Abreise zu beschaffen. Der negative Test muss – wenigstens theoretisch – auch beim Einchecken ins Hotel vorgelegt werden. Zumindest verlangt die Gastronomie keinen Test- oder Impfnachweis. Derzeit gilt auch noch im Freien Maskenpflicht, die fällt um den 7. Juli, in den "Weißen Zonen" (Inzidenz unter 50) bereits vorher.

Ab Montag sollen Kärntens Nachbarregion Friaul Julisch Venetien, die süditalienische Adria-Region Molise und Sardinien wegen der guten Infektionslage in die sogenannte Weiße Zone mit den lockersten Regeln eingeteilt werden. Die übrigen Regionen bleiben in der Gelben Zone mit moderaten Beschränkungen.

Die autonome Provinz Südtirol hat wiederum eine etwas liberalere Regelung und sieht vor, dass man den Test auch erst 24 Stunden nach der Einreise nachreichen kann – testen lassen kann man sich bei den meisten Apotheken und teilweise auch in den Hotels. In Südtirol sind die Tests für Touristen kostenlos. In den anderen Regionen Italiens kosten die Schnelltests in den Apotheken oder an anderen Teststationen in der Regel zwischen 20 und 25 Euro.

Neben dem Test müssen Touristen aus dem Ausland seit dem 24. Mai auch das "EU Digital Passenger Locator Form" ausfüllen.

Einreiseformular für Griechenland

Wer nach Griechenland reisen will, muss an den Grenzen entweder eine Bestätigung für einen vollen Impfschutz (zweite Impfung muss mindestens 14 Tage zurückliegen) oder einen negativen PCR-Test vorweisen. Auch eine ärztliche Bestätigung, wonach man genesen ist, ist ausreichend, aber nur wenn die Erkrankung nicht länger als neun Monate und mindestens zwei Monate zurückliegt.

Zudem ist jeder Einreisende verpflichtet, 24 Stunden vor Grenzübertritt das Einreiseformular auszufüllen, das ebenfalls vorgezeigt werden muss. Alle diese Einreisebestimmungen gelten auch für Kinder ab dem 5. Lebensjahr. Masken sind in öffentlichen Verkehrsbetrieben, aber auch auf Plätzen verpflichtend. Restaurants, Bars und Cafés sind zum Besuch im Freien wieder geöffnet, ebenso die archäologischen Ausgrabungsstätten. Gruppen von jeweils drei Personen dürfen hinein – für Familien gilt diese Regel nicht.

In Slowenien müssen Masken derzeit auch noch im Freien getragen werden, wenn es nicht möglich ist 1,5 Meter Abstand zu halten, im geschlossenen öffentlichen Raum gilt die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ohnedies – Kinder, die noch nicht das sechste Lebensjahr erreicht haben, sind davon ausgenommen.

In Gaststätten darf nur für höchstens vier Personen serviert werden, außer es handelt sich um Familien mit Kindern. Im Innenbereich von Gaststätten muss man geimpft, getestet oder genesen sein – ausgenommen sind unter 18-Jährige, die mit ihren Familien kommen. Einreisen darf man als Erwachsener nur geimpft, genesen oder mit einem PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden alt ist. Anerkannt werden auch Impfungen mit Sputnik V oder Sinopharm. Tests bei Testzentren kosten zwischen 80 und 100 Euro für einen PCR-Test und zwischen 20 und 40 Euro für Schnelltests.

Essen ohne Tests in Kroatien

In Kroatien darf ohne irgendwelche Bestätigungen gegessen werden, auch in Bars und Beherbergungsbetrieben sind alle Leute zugelassen. Allerdings werden ebenfalls nur Touristen ins Land gelassen, die geimpft, getestet (nicht älter als 48 Stunden) oder genesen sind. An der Grenze muss ein Formular ausgefüllt werden, zu finden vorab auch auf entercroatia.mup.hr/Edit. Wer es schon ausgefüllt mit sich führt, spart Zeit. Für Kinder unter sieben gelten keine Test-Verpflichtungen. Im Durchschnitt kostet ein PCR-Test zwischen 50 und 90 Euro, ein Antigen-Schnelltest zehn bis 30 Euro. Derzeit muss man bei der Rückreise noch in Österreich in Quarantäne. Diese Verpflichtung endet aber ab 10. Juni.

Reisende aus Österreich brauchen auch in Portugal einen negativen PCR-Test oder müssen vollständig geimpft sein. Nachweise für den Restaurantbesuch sind keine nötig. Für die Azoren und Madeira gelten teilweise eigene Regelungen. Da Portugal im Allgemeinen nicht über viele Testmöglichkeiten verfügt, wird Reisenden die Testdurchführung am Flughafen empfohlen. Ein Schnelltest kostet etwa 30 Euro.

Maske am Strand in Spanien

In Spanien besteht derzeit weiterhin Maskenpflicht, auch an den Stränden. Es gibt aber keine Testpflicht für Restaurantbesuche. Einige Konzertveranstalter schreiben Tests vor, die sind im Eintrittspreis enthalten. Wer dennoch einen Test braucht, etwa um in ein anderes Land weiterzureisen oder zurückzureisen, muss sich an einen der zahlreichen Anbieter wenden. Die Kosten für einen PCR-Test belaufen sich im Durchschnitt auf etwa 100 Euro, ein Schnelltest kostet normalerweise zwischen 30 und 50 Euro. Auf Mallorca sind die Preise gedeckelt und etwas niedriger.

Wer Frankreich besucht, muss bei der Einreise einen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als drei Tage ist. Dafür muss man beim Beziehen des Hotelzimmers oder der Ferienwohnung keinen Test vorzeigen. Im Restaurant ist das derzeit auch nicht nötig, zumal ohnehin nur Außenterrassen offen sind. Am 9. Juni kommen neue Regeln.

Wer vor der Ausreise ein Testlabor sucht, fragt am besten in der nächsten Apotheke. Die Tests sind auch für Ausländer gratis. (Birgit Baumann aus Berlin, Stefan Brändle aus Paris, Reiner Wandler aus Madrid, Adelheid Wölfl, Manuela Honsig-Erlenburg, 31.5.2021)