Klagenfurt – Heinz Stritzl, der ehemalige, langjährige Chefredakteur der Kärntner Ausgabe der "Kleinen Zeitung", ist tot. Laut der Tageszeitung wäre Stritzl im Dezember 100 Jahre alt geworden und ist in der Nacht auf Sonntag friedlich eingeschlafen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zollte in einer Aussendung am Sonntag Respekt für sein lebenslanges Engagement um das Land und seine Menschen. Stritzl trug als Mitglied der "Konsensgruppe" auch maßgeblich zur Ortstafel-Lösung bei.

Stritzls letzte publizistische Arbeit erschien Mitte April in der "Kleinen Zeitung", als er in einem Leserbrief die Untätigkeit Europas anklagte, das Elend der Flüchtlingskinder auf den griechischen Inseln zu lindern. Die Bilder aus Griechenland hätten bei Stritzl die Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegsverheerungen wachgerufen, wie – die ebenfalls bereits pensionierte Chefredakteurin – Antonia Gössinger am Sonntag im Nachruf in der "Kleinen Zeitung" festhielt. Stritzl selbst hat dieser Zeit und seiner Rolle als Offizier der deutschen Wehrmacht in dem Interviewbuch "Der Zeitzeuge", das er gemeinsam mit Thomas Cik veröffentlichte, breiten Raum geschenkt.

"Starke Stimme für jene, die Unterstützung brauchten"

Das Land Kärnten verliere eine herausragende Persönlichkeit, betonte Landeshauptmann Peter Kaiser. "Er hat sich sein Leben lang für Kärnten und seine Bevölkerung eingesetzt, war immer eine starke Stimme für jene, die Unterstützung brauchten", so Kaiser. Als Mitglied der Konsensgruppe habe er auch großen Anteil an der Ortstafellösung gehabt und sei damit einer jener, die das Fundament für das Zusammenwachsen deutsch- und slowenischsprechender Landsleute legte. "Was bleibt, sind deutliche Spuren eines Mannes, der in vielen Bereichen als Brückenbauer gewirkt hat", so Kaiser.

Der gebürtige Steirer schlug nach dem Krieg die journalistische Laufbahn ein. Sie führte ihn schon bald nach Kärnten, wo er die Kärntner Ausgabe der "Kleinen Zeitung" aufbaute und lange über das gesetzliche Pensionsalter hinaus bis 1991 weiter ausbaute. "Er prägte die Kärntner Medienlandschaft und Gesellschaft als einer, der immerwährend die Stimme erhob, um an das Gute in den Menschen und für ein besseres Miteinander zu appellieren", würdigte ÖVP-Obmann Martin Gruber den Verstorbenen. (APA, 31.5.2021)