Bei "Im Zentrum" wurde die Frage "Wie viel Freiheit erlaubt die Pandemie?" diskutiert.

Screenshot: tvthek.orf.at

Ulrike Guérot ist Politikwissenschafterin. Alle, die am Sonntagabend Im Zentrum zur Frage "Wie viel Freiheit erlaubt die Pandemie?" auf ORF 2 verfolgt haben, sollten das nun wissen – außer sie haben massive kognitive Defizite. Denn Guérot baute in fast jedes ihrer Statements "ich, als Politikwissenschafterin" ein. Manchmal gab sie auch den Hinweis, dass sie keine Virologin sei. Aber das hätte ohnehin niemand vermutet.

Guérot durfte als das wissenschaftliche Gesicht der "Maßnahmenkritik" am Sonntag zum wiederholten Mal im TV ihren Wunsch äußern, dass auch Menschen, die Impfungen und Masken und überhaupt Zahlen skeptisch gegenüberstehen, "offen" und "frei" diskutieren dürften. Bei ihr selbst sah das so aus, dass sie ständig andere unterbrach, was Moderatorin Claudia Reiterer und die Gesprächspartner Wolfgang Mückstein, als Arzt und Minister, Dorothee von Laer, als Virologin, und Manfred Haimbuchner, als Politiker, relativ geduldig hinnahmen. Bis Reiterer den freien, offenen Redefluss der Frau, die übrigens als Politikwissenschafterin sprach, mit einem "Frau Guérot bitte!" und dann "Nein, Frau Guérot, bitte" einzubremsen versuchte.

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"Zensur!" werden da Corona-Leugner rufen. Aber den Begriff "Corona-Leugner" will Guérot "vom Tisch" haben, wie sie Mückstein erklärte. Das Problem sei, dass sich die Politik nicht mehr von Werten, sondern nur noch von Zahlen leiten lasse, warnte Guérot. "Faktenbasiert", nannte das Mückstein. Der Blick von Virologin von Laer, als sie Guérot zu folgen versuchte, war unbezahlbar. Dann erklärte von Laer ihre Werte: "Letztendlich läuft alles darauf hinaus: Was ist uns ein Menschenleben wert?" (Colette M. Schmidt, 31.5.2021)