Viele überlegen seit Beginn der Pandemie, aufs Land zu ziehen – oft kommt ihnen dabei aber die Leistbarkeit in die Quere.

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Die Corona-Krise hat sich auf das Wohnverhalten und die Wohnträume der Menschen ausgewirkt – und auch auf die Immobilienpreise in ganz Europa, wie ein "Housing Report" des Maklernetzwerks Remax nun zeigt.

Laut einer vom Marktforschungsinstitut Maru/Blue im Auftrag von Remax durchgeführten Umfrage unter knapp 2.300 Menschen aus 22 Ländern haben 37 Prozent der Europäerinnen und Europäer seit Beginn der Pandemie überlegt, in eine ländlichere Gemeinde zu ziehen. Besonders stark ausgeprägt ist der Trend zum Land in Italien, Finnland und auch in Österreich.

Allerdings gibt es bei der Immobiliensuche eine große Einschränkung: die Leistbarkeit. Hier bringt die Umfrage ein ernüchterndes Ergebnis. Weniger als die Hälfte der Europäer (45 Prozent) kann sich ein Zuhause auf dem Markt ihrer Wahl überhaupt leisten. Darüber hinaus würden die anhaltenden Versorgungsprobleme mit Baustoffen die Preise in ganz Europa erhöhen, insbesondere in den Niederlanden und, DER STANDARD hat berichtet, auch in Österreich.

Viele Erstkäufer

Und die Zeichen stehen nicht auf Entspannung: Bei Remax rechnet man in vielen Regionen mit einem "starken Preiswachstum im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich", besonders Erstkäufer und "Verbesserungskäufer" würden die Nachfrage treiben. Gleichzeitig gehen die Experten davon aus, dass das Angebot weiter gering bleiben wird, besonders was Wohnungen in städtischen Gebieten und Einfamilienhäuser angeht.

Unterschiede gibt es bei den Aktivitäten auf den Immobilienmärkten seit Ausbruch von Corona: Während Eigentümer besonders in Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Polen, Rumänien, der Slowakei und der Schweiz den Zeitpunkt des Immobilienverkaufs wegen der Pandemie hinauszögerten, blieben die Aktivitäten in anderen Ländern wie Österreich, Island, Tschechien, Belgien und den Niederlanden laut "Housing Report" annähernd stabil.

Fast überall sind Wohnungen und Häuser am gefragtesten. Nur in Griechenland, Tschechien, Italien und der Slowakei sind Freizeitimmobilien die gefragtesten Sparten. Und Luxusimmobilien sind der am meisten gefragte Immobilientyp in Norwegen und Polen. (red, 1.6.2021)