Mitte April kündigte Canon eine neue spiegellose Systemkamera, die EOS R3, an. Da sich diese derzeit noch in Entwicklung befindet, hielt sich das Unternehmen allerdings mit Details zurück. Bekannt wurde schon damals, dass sie oberhalb der R5 positioniert wird. Nun veröffentlichte der Kamerahersteller weitere Details und Fotos. Einige der Funktionen dürften Sportfotografen freuen.

Die R3 wird nämlich eine "verbesserte Autofokus-Leistung" und bessere Tracking-Performance mit sich bringen, die durch Deep-Learning-Technologie weiter verbessert werden soll. Das erlaubt der Kamera offenbar, Gesichter, Augen, Köpfe und Tiere besser nachzuverfolgen. Außerdem soll sie in der Lage sein, Autos und Motorräder zu verfolgen. Laut Canon macht das die R3 zur idealen Kamera für Motorsport-Fotografen.

Der Autofokus soll außerdem auch bei sehr schlechten Lichtbedingungen, nämlich bis zu EV -7, funktionieren. Verwackelte Bilder soll eine In-Body-Bildstabilisierung verhindern, die mit optisch stabilisierten RF-Objektiven kombiniert werden kann. Dann soll sie eine Bildstabilisierung von bis zu acht Stufen bieten.

Videofunktionen

Doch auch Videografen soll die R3 schmackhaft gemacht werden. Sie ist zu Videoaufnahmen in 4K mit Überabtastung und Support für Canons Log 3 fähig. Außerdem soll das interne Aufzeichnen von Raw-Video möglich sein. Für ausreichend schnellen Speicher wird die Kamera mit einem CFexpress-Kartenslot und einem SD-Kartenslot ausgerüstet. Ob es sich bei ersterem um Typ A oder Typ B handeln wird, ist derzeit noch unklar.

Fotografen, die derzeit die 1DX Mark III verwenden, können außerdem ihre bereits im Einsatz befindlichen LP-E19-Batterien weiterverwenden, mit denen auch die R3 betrieben wird, berichtet "Petapixel".

Für die schnelle Bildübertragung erlaubt das Gerät den Datentransfer via LAN-Kabel und 5GHz-WLAN. Zusätzlich wird es einen neuen Zubehörschuh geben, der nach Angaben des Unternehmens künftig weitere Übertragungsmöglichkeiten erlauben wird.

"Eye Contol AF"-System

Mit der R3 bekommt das erste Mal eine Canon-Kamera mit integriertem Batteriegriff auch einen ausklappbaren Bildschirm spendiert. Der elektronische Sucher erhält außerdem eine neue Funktion, nämlich das "Eye Control AF"-System. Fotografen sollen dadurch mit dem Blick durch den Sucher den Autofokus-Punkt festlegen oder verlagern können.

Schon im April wurde bekannt, dass ein Stacked-CMOS-Vollformatsensor verbaut wird, der rückseitig belichtet ist. Der Bildprozessor ermöglicht bei Verwendung des elektronischen Verschlusses Aufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde mit aktiviertem Autofokus- und Auto-Exposure-Tracking.

Einen Preis oder den geplanten Marktstart gibt Canon weiterhin nicht bekannt. (mick, 2.6.2021)