Beim Ankauf des Hotels Bonvecchiati war die Soravia-Gruppe mit im Boot.

Foto: SORAVIA

Und ewig lockt die Lagunenstadt: In Venedig ein Hotel zu besitzen, das ist für einige österreichische Immobilienprofis anscheinend ein erstrebenswertes Ziel. Und das in allen Preisklassen.

Im ersten Halbjahr 2020 erwarb beispielsweise die Signa von René Benko, beziehungsweise die Signa Prime, das berühmte Hotel Bauer Palazzo in Venedig vom US-Investor Elliott. Signa übernahm mit der Immobilie auch den Hotelbetrieb mit 210 Zimmern. Schon Mitte 2019 hatte auch die österreichische Hostelkette Wombat’s ein Haus in Mestre auf dem Festland vor Venedig eröffnet.

Hotel Bonvecchiati wird saniert

Und nun war wieder ein venezianisches Grandhotel im Visier von österreichischen Investoren. Das Hotel Bonvecchiati an der Hauptfußgängerachse zur weltberühmten Rialtobrücke in der Lagunenstadt, mit 191 Zimmern und einer Fläche von rund 10.000 m² eines der größten Hotelgebäude Venedigs, wurde kürzlich für 100 Millionen Euro von der österreichischen Soravia-Gruppe, der deutschen Denkmalneu-Gruppe sowie dem Hotelfonds ECE Real Estate Partners übernommen.

In den nächsten zwei Jahren soll es umfassend saniert werden, die Rede ist von einer Investition in Höhe von 100 Millionen Euro in das gesamte Areal. Die geschichtsträchtige Residenz bietet diverse Wellnessmöglichkeiten, eine Bar sowie ein Restaurant mit großer Terrasse. Der eigene Kanal des Hotels ist überbrückt und verfügt, passend zum Umfeld, über zwei eigene Anlegestellen.

Umnutzung in München

"Die Eintrittshürden in den lokalen Markt in Venedig sind gerade für ausländische Käufer besonders hoch. Umso mehr freuen wir uns, unseren Track-Record im Hospitality-Bereich um dieses Großprojekt erweitern zu können. Es passt als gehobenes Freizeithotel perfekt in unsere Ankaufstrategie", erklärte der CEO von Soravia, Erwin Soravia. Er will gemeinsam mit den Partnern den Standort nun in den nächsten zwei Jahren "moderner und attraktiver gestalten und ein Produkt anbieten, das vor allem internationale Premiumgäste mit einer Affinität zu anspruchsvollem Design anspricht".

Für Soravia und Denkmalneu ist es nicht die erste Zusammenarbeit. Derzeit arbeitet man in München gemeinsam an der Renovierung und der Umnutzung von vier Hotelobjekten in Innenstadtnähe ("Munich City Portfolio"). Außerdem ist man sich auch in Wien schon einmal über den Weg gelaufen: Die Revitalisierung der Alten Post in der Wiener Innenstadt wurde zunächst von Soravia (gemeinsam mit der Wertinvest von Michael Tojner) in Angriff genommen, noch vor Baubeginn wurde dieses Projekt aber an die Denkmalneu-Gruppe abgegeben.

Auch Triest ist eine Reise wert

Doch nicht nur Venedig ist Zielgebiet österreichischer Entwickler. Schon im Herbst des Vorjahres hat eine Gruppe österreichischer Investoren um den Entwickler JP Immobilien eine Ausschreibung der italienischen Staatsbahnen für den Erwerb eines Nobelpalasts im Zentrum von Triest gewonnen. Der Palazzo Compartimentale im Triester Stadtviertel Borgo Teresiano soll nun restauriert werden. Darin soll ein Vier-Sterne-Hotel mit 170 Zimmern und 90 Apartments entstehen. (red, 10.6.2021)