Setzt sich gegen Vorwürfe sexueller Belästigung zur Wehr: Wolfgang Fellner.

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Wien – Die Belästigungsvorwürfe rund um Wolfgang Fellner sind um eine Facette reicher. oe24.at, Webseite der Fellner-Mediengruppe, zitiert Fellners Sekretärin und eine ungenannte "Stammkundin" der Moderatorin Katia Wagners, die Wagners Aussagen über Belästigung infrage stellen. Wagner warf wie mittlerweile zwei andere Ex-Mitarbeiterinnen Fellner sexuelle Belästigung vor. Wagners Geduld ist laut ihrem Anwalt Michael Rami mit dem Artikel zu Ende. Sie will nun rechtliche Schritte gegen Fellner einleiten.

Wagner behauptete, der Medienmacher habe ihr in seinem Büro auf das Gesäß gegriffen und sie mit Nachrichten belästigt, was Fellner strikt zurückweist. Der Vorfall soll sich 2015 zugetragen haben. So sei Wagner in das Büro von Fellner gerufen worden, wo er ihr bei der gemeinsamen Durchsicht von Marketingunterlagen auf den Hintern gegriffen haben soll.

"Schon gar kein Grapschen am Po"

Die Sekretärin Fellners habe nun in einer Erklärung für das Gericht festgehalten, dass das Büro des Medienmachers mit Glaswänden ausgestattet und somit von allen Seiten einsehbar sei. Sie habe das Gespräch von Fellner und Wagner beobachtet und mitgehört. "Zu keinem Zeitpunkt war eine sexuelle Berührung, schon gar kein Grapschen am Po zu beobachten", erklärte die Sekretärin laut Oe24.at.

Aussagen einer namentlich nicht genannte "Stammkundin" des ehemaligen Schönheitssalons von Katia Wagner sollen Wagners Glaubwürdigkeit in Zweifel ziehen.

Die Erklärung der Sekretärin hätte ursprünglich Ende Mai vor Gericht vorgelegt werden sollen, sagte Fellner der APA. Bei diesem Gerichtsverfahren – derzeit sind zwei im Gange – klagt Fellner seine ehemalige Mitarbeiterin Raphaela Scharf auf Unterlassung ihrer Behauptung, er habe sie während eines Fotoshootings begrapscht. Dabei sagte auch Katia Wagner aus – jedoch nur sehr kurz. Schließlich wurde der Prozessgegenstand auf Antrag der Anwälte Fellners auf das Fotoshooting eingeschränkt, bei dem Wagner nicht anwesend war.

"Wo immer es zu einer Aussage von Frau Wagner kommt, werden wir die Erklärung vorlegen und darauf bestehen, dass die Sekretärin als Zeugin gehört wird", so Fellner. Er sei sich sicher, dass alles, was Wagner behauptet, zusammenbrechen werde. Auch die "Stammkundin" wäre laut dem Medienmacher bereit, auszusagen.

Wagner ist eine von bisher drei Frauen, die Fellner öffentlich sexuelle Belästigung vorwerfen. Fellner bestreitet die Vorwürfe aller drei.

Wagner bekräftigt Vorwürfe

Wagner sieht den Artikel als weiteren Versuch, die mutmaßlichen Opfer Fellners anzuschwärzen und mögliche weitere Opfer, die noch nicht bekannt sind, einzuschüchtern, teilte ihr Anwalt Michael Rami der APA auf Anfrage mit. Zu den Behauptungen im Artikel könne Wagner, die mittlerweile wie Raphaela Scharf für Krone TV tätig ist, nur erneut bekräftigen, dass sie von Fellner auf vielfache Weise belästigt worden sei. Der Medienmacher bestreitet das vehement und betont, er habe noch nie eine Frau sexuell belästigt.

Zu den "angeblichen Erklärungen von dritten Personen" könne Wagner nichts sagen, zumal diese Personen nicht namentlich genannt werden. Die Erklärungen seien jedenfalls inhaltlich falsch. "Die Geduld meiner Mandantin ist jetzt überschritten und sie wird rechtliche Schritte gegen Wolfgang Fellner persönlich einleiten", kündigte Rami an. (APA, red, 2.6.2021)