Beim Wiener Franz-Josefs- Bahnhof, wo 6B47 das Althan-Quartier errichtet, sind seit einigen Monaten die Abbruchbagger unterwegs. Ein Bürogebäude an der Nordbergstraße ist mittlerweile bereits verschwunden, am Abbruch eines weiteren wird aktuell gearbeitet.

Vor einigen Monaten wurde auch die Rolltreppe und die Freitreppe beim von Karl Schwanzer entworfenen Glaspalast am Julius-Tandler-Platz abgebrochen.

Foto: Prajo

Größtes Hindernis sei bei den aktuellen Arbeiten die Gleishalle des Bahnhofs, berichtet der Wiener Abbruchunternehmer Nikola Prajo. Hier würden Sensoren genau auf Erschütterungen achten und notfalls sofort Alarm schlagen.

Daher ist auch das Vorgehen bei diesem Abbruch ein anderes, erklärt er: Normalerweise werde mit einem Hydraulik-Meißel gearbeitet. In diesem Fall wurden die an den Bahnhof angrenzenden Teile des Gebäudes herausgeschnitten. Jene Bereiche mit ausreichend Abstand wurden mit einem sogenannten Crasher "gemahlen". Und auch die Nähe zu den umliegenden Bauten erfordere einiges an Baustellenlogistik.

Foto: Prajo

Zwischenzeitlich kam bei den Abbrucharbeiten am ersten Bürogebäude sogar ein 90-Tonnen-Bagger zum Einsatz, sein Greifarm war 38 Meter lang und wog 18 Tonnen. "Das ist nicht alltäglich", sagt Prajo.

Foto: Prajo

Die Abbrucharbeiten werden noch etwa eineinhalb Monate dauern, schätzt Prajo. Dann ist Platz für den Bau der beiden hier geplanten Wohnprojekte Joseph und Sophie mit insgesamt 250 Eigentumswohnungen.

Foto: Irene Schanda/6B47

Ein Hotel ist im Althan-Quartier außerdem geplant. Für ein Bürogebäude mit Geschäftsflächen, Gastronomieflächen und einem Kindergarten wird das markante Bank-Austria-Gebäude, geplant von Karl Schwanzer, bis auf das Stahlbetonskelett rückgebaut und erneuert. 2023 soll das Großprojekt abgeschlossen sein. (zof, 5.6.2021)

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Foto: Prajo