Portugals Wunderwuzzi heißt Vitinha und lässt sich die Kugel nur schwer abluchsen.

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Wer in Portugals Fußball von der Goldenen Generation spricht, der meint eigentlich jene klangvolle Elf um Luis Figo, Nuno Gomes, Sergio Conceicao und Fernando Couto, die zu Beginn des Jahrtausends für Furore sorgte. Doch längst hat sich im Südwesten des Kontinents eine neue Spieler-Generation auf den Weg gemacht, um Europa zu erobern.

Neun Spieler des aktuellen U21-Kaders sind bereits Europameister: 2016 gewann Portugal die U17-EM im Finale gegen Spanien. 2019 zog das Team mit Fabio Vieira, Vitinha, Goncalo Ramos und Tomas Tavares dann auch noch ins Endspiel der U19-EM ein, wieder ging es gegen Spanien, diesmal aber ohne Erfolg. Das Endspiel mit der U21 soll nun der Abschluss dieser Trilogie werden. Im Finale treffen die Portugiesen am Sonntag (21.00 Uhr/ProSieben) im slowenischen Ljubljana auf Deutschland.

Die größte Konstanz des Teams sitzt auf der Bank: Rui Jorge ist schon seit 2010 Trainer der U21. Sein bislang größter Erfolg ist das Erreichen des Endspiels 2015 durch ein 5:0 im Halbfinale gegen Deutschland. Die Demütigung von Olmütz ist bis heute die höchste Niederlage in der Geschichte der deutschen U21. Das Finale verlor Portugal aber im Elfmeterschießen gegen Schweden, auf den ersten U21-Titel wartet das Land noch immer.

Sein aktuelles Team lässt Rui Jorge gerne mit einer Raute im Mittelfeld oder im 4-2-3-1 spielen, Schlüsselspieler ist Vitinha von den Wolverhampton Wanderers. Das klappte bislang bestens: In der Qualifikation holte Portugal neun Siege aus zehn Spielen (und landete dennoch hinter den Niederlanden), in der Gruppenphase gab es drei Zu-Null-Siege, und in der K.o.-Runde schaltete das Team die beiden fünfmaligen Europameister Italien (5:3 n.V.) und Spanien (1:0) aus. "Wenn wir Spanien schlagen, können wir auch über den Titel reden", sagte Stürmer Dany Mota. Es wäre der erste für Portugal. (sid, 5.6.2021)