Sollte jemand Donald Trump auf der politischen Bühne vermisst haben: Er ist wieder da. Und er will am 20. Jänner 2025 als 47. US-Präsident ein Comeback feiern. Dies deutete er am Wochenende beim Parteitag der US-Republikaner von North Carolina in Greenville indirekt, aber dennoch deutlich an.

Donald Trump bastelt an seinem politischen Comeback.
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Der "neue" Trump schloss in puncto Attitüde, Rhetorik und Gestus nahtlos an den "alten" an: Er attackierte wider besseres Wissen den international renommierten Medizinexperten Anthony Fauci und schob ihm die Verantwortung zu, in der Pandemie 2020 alles falsch gemacht zu haben. Auch China sieht Trump nach wie vor in der Verantwortung, das Coronavirus in die Welt gebracht zu haben – daher müsse von Peking eine Milliardenentschädigung eingefordert werden. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen seine Person, vor allem im Zusammenhang mit Steuerbetrug, bezeichnete Trump einmal mehr als "Hexenjagd".

Am Freitag hatte übrigens das soziale Netzwerk Facebook verkündet, dass Trump dort bis zumindest 2023 gesperrt bleibe – eine Folge seiner Rolle beim US-Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner 2021.

Druck auf Justizressort

Unterdessen berichtete die New York Times, Trump habe nach verlorener Wahl im Spätherbst 2020 versucht, das Justizministerium dazu zu bewegen, Teile des Wahlergebnisses als gefälscht anzuerkennen. Stabschef Mark Meadows ventilierte dazu die reichlich abstrus anmutende Geschichte, "Leute in Italien" hätten mithilfe von "Militär- und Satellitentechnologie" elektronische Wahlmaschinen in den USA manipuliert und Trump-Stimmen zu solchen für dessen Herausforderer, den späteren Sieger Joe Biden, gemacht. (Gianluca Wallisch, 6.6.2021)