Ja, gut so, stopp, anhalten und die Türe öffnen. Sie sehen, wie leicht das geht, da verzieht sich nichts." Wir befinden uns im Geländeparcours im ÖAMTC-Fahrtechnik-Zentrum Saalfelden Brandlhof, Abteilung versetzte Muglpiste, und der Instruktor bietet einem die Möglichkeit, die vorangegangene Behauptung, die neue Plattform bringe Subarus Outback bei der Verwindungssteifigkeit in eine neue Dimension, auf Realitätsgehalt zu überprüfen. Frei nach Goethe: In der Verschränkung zeigt sich erst der Meister. Es verhärtete sich zudem auch der vorher von Pressesprecher Matthias Hinterreiter ventilierte Verdacht, Subaru baue zwar keine Geländewagen, sei aber im jeweiligen Konkurrenzumfeld der kompetenteste auf allen Abwegen.

Wer sich einen Subaru zulegt, geht erfahrungsgemäß häufiger ins Gelände als die Kundschaft der meisten anderen Automarken. Der Outback hat an Können und Bodenfreiheit zugelegt.
Foto: Simon Rainer / Subaru

Die Konkurrenz, da ist die Rede von hochgebockten Kombis mit mehr oder weniger martialischer Beplankung. In der Größenordnung Outback – von 4,82 auf 4,87 cm Länge ist er gewachsen – wären Typen zu nennen wie Passat Alltrack und Škoda Superb Scout, und die hängt er im Gelände tatsächlich ab, zumal er jetzt statt 200 mm Bodenfreiheit 213 aufweist. Damit und bei der Auslegung der Böschungswinkel nähert er sich sogar schon dem Geländeprimus des Hauses an, dem Forester.

Foto: Simon Rainer / Subaru

Zweifacher Millionär

Der Outback ist kein Leichtgewicht. Also, absatzseitig gemeint. In den bisherigen 26 Jahren seiner Existenz hat er sich weltweit mehr als zwei Millionen Mal verkauft. Überhaupt ist die Marke außerhalb Österreichs, in der großen weiten Welt, erfolgreicher, als man meinen möchte. In den Outbacks, den Gstätt’n dieser Welt, ist er richtig beliebt, und damit zum Technikpaket, das ihn zu dem macht, der er ist.

Es ist so weit. Der Touchscreen-Schmonzes ist auch bei Subaru angekommen. Klima- und Musik-Bedienung bleiben davon aber verschont.
Foto: Simon Rainer / Subaru

Motorisch wird auf die ansonsten forcierte Mildhybridisierung verzichtet. Eine Frage des Anforderungsprofils, argumentiert man und verweist dabei auf eine solchermaßen gewährleistete Anhängelast von zwei Tonnen. Der bekannte 2,5-Liter-Boxer wurde allerdings von 175 auf 169 PS abgerüstet und zusätzlich mit Otto-Partikelfilter versehen.

Foto: Simon Rainer / Subaru

Getriebeseitig bleibt es beim CVT, dort sind aber 80 Prozent aller Teile neu, und statt sieben gibt es jetzt acht simulierte Schaltstufen. Und als letztes der in Österreich nur noch vier Modelle umfassenden Palette (der Levorg ist weg) macht es sich der Outback auf der Subaru Global Platform bequem, sie beschert ihm deutlich bessere Torsionssteifigkeit – siehe oben –, weniger Geräuscheintrag und mehr Sicherheit.

Grafik: Der Standard

Auf und abseits gebahnter Wege transportiert dich der Outback mit fast mütterlicher Sanftmut, das ist ein richtig komfortables Fahrzeug, und beim Allrad setzt er auf jenes zweistufige System, das zwischen normalen und üblen Bedingungen unterscheidet und sich den Gegebenheiten so gut anzupassen sucht, wie es eben geht, und es geht, wie gesagt, bekanntlich immer recht gut bei einem Subaru.

Ein paar sympathische Besonderheiten und eine unsympathische wären auch noch im Telegrammstil zu reportieren: neuartige Dachreling mit ausklappbaren Dachträgern – gibt’s aber nicht bei der neu hinzugekommenen Adventure-Version; deren Reling stemmt dafür 318 kg Dachlast, denkbarer Einsatz: Dachzelt. Heckklappenöffnungsautomatik per Ellbogencheck am Subaru-Logo. Und: Ab Marktstart Outback gibt es fünf Jahre oder 200.000 km Garantie für alle Subarus. Nicht so gut, obgleich ästhetisch hübsch gelöst: Touch-Bedienung nun auch bei Subaru. Immerhin: Klima und Musik regelt man noch konventionell. (Andreas Stockinger, 9.6.2021)