Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben die sozialen Werte der jüngeren Generation in Österreich maßgeblich geformt – und damit auch deren Erwartungen an den zukünftigen Arbeitsplatz grundlegend verändert. Vor allem Flexibilität, ein fixes Grundgehalt und interessante Aufgaben sind den Jungen der sogenannten "Generation Y" (zwischen 1980 und Ende 1990 geboren) und der "Generation Z" (ab 2000 Geborene) besonders wichtig. Das ergab die aktuelle Umfrage "Dein idealer Arbeitgeber" des Beratungsunternehmens PwC Österreich. Für das Stimmungsbild wurden 667 16- bis 28-Jährige in Österreich befragt.

Flexible und planbare Arbeitszeiten sowie die gelegentliche Nutzung von Homeoffice gelten bei den Jungen laut einer PWC-Umfrage als die wichtigsten Kriterien, die der ideale Arbeitgeber erfüllen soll.
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Von denen früherer Generationen unterscheiden sich die beruflichen Wünsche der Jungen heutzutage deutlich. Sie wollen mehr Kontrolle über ihre Zeit und den Ort, an dem sie ihre Arbeit verrichten. Flexible und planbare Arbeitszeiten sowie die gelegentliche Nutzung von Homeoffice gelten bei den Befragten als die wichtigsten Kriterien, die der ideale Arbeitgeber erfüllen soll. "Aufgrund der Pandemie hat flexibles, remotes Arbeiten weltweit Fahrt aufgenommen. Junge Menschen erwarten nun mehr denn je, von dieser Möglichkeit weiterhin Gebrauch zu machen. Da diese Art zu arbeiten aber auch Vertrauenssache ist, gehören gute Beziehungen zu den direkten Vorgesetzten sowie ein guter Führungsstil zu den zentralen Themen", ordnet Olivia Stiedl, People and Organisation Leader bei PwC Österreich, die Studienergebnisse ein.

Mehr Sicherheit durch gute Bezahlung

In der gegenwärtig unsicheren Wirtschaftslage ist – wenig überraschend – besonders die Vergütung in den Vordergrund gerückt: Auf Platz zwei der wichtigsten Kriterien liegt für junge Menschen daher ein gutes, fixes Grundgehalt. Aber auch die korrekte Bezahlung von Überstunden ist laut Untersuchung von entscheidender Bedeutung. Zudem erwarten sich die Befragten von ihrem zukünftigen Arbeitgeber interessante und herausfordernde Tätigkeiten sowie eine leistungsbezogene Beförderung, die auf einer glaubwürdigen und fairen Beurteilung der Vorgesetzten basiert.

Die Bereitschaft, für einen Arbeitsplatz den Standort zu wechseln, war historisch betrachtet in Österreich seit jeher gering. 60 Prozent der Befragten sind mittlerweile daran interessiert, für ihre Karriere temporär ins Ausland zu ziehen. Die persönliche Entwicklung gilt dabei für 65 Prozent dieser Gruppe als entscheidender Motivationsgrund. Über die Hälfte der Jungen planen hingegen, langfristig in Österreich zu bleiben.

Ein Großteil würde für ein höheres Gehalt allerdings auch den Standort innerhalb des Landes wechseln. Besonders multinationale Konzerne (81 Prozent) und große heimische Unternehmen (63 Prozent) gelten für junge Österreicherinnen und Österreicher als attraktive Arbeitgeber. Weniger interessant sind kleinere Unternehmen. Nur 40 Prozent können sich vorstellen, für einen Klein- oder Mittelbetrieb tätig zu werden.

Studienergebnisse im Ländervergleich

Insgesamt wurde die Studie in elf EMEA-Ländern durchgeführt, so auch in den Nachbarländern Ungarn und der Slowakei. Ein Vergleich zeigt: Die gesellschaftliche Auswirkung der eigenen Arbeit und eine inspirierende Büroumgebung werden in Ungarn und der Slowakei signifikant als wichtiger eingestuft als in Österreich. Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz sind hingegen in Österreich doppelt so wichtig, in Ungarn sogar dreimal so wichtig wie in der Slowakei.

Die Anforderungen junger Menschen an Arbeitgeber im Ranking:

1. Flexible Dienstpläne und Arbeitszeiten
2. Gutes Grundgehalt
3. Interessante und herausfordernde Arbeit
4. Leistungsbezogene Beförderung – glaubwürdige und faire Leistungsbeurteilung
5. Direkte Kolleginnen und Kollegen (im Team)
...
13. Wohlbefinden durch physische Arbeitsumgebung
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39. Diversität und Inklusion
40. Modernste Technik (Geräte und Systeme)
53. Gesellschaftliche Auswirkung der Arbeit
54. Andere Menschen, mit denen man zusammenarbeitet (Kunden, Kollegen)
55. Private Nutzung des Diensthandys

(red, 7.6.2021)