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Man könnte natürlich sagen, die Sache mit dem Abgas ist jetzt erledigt. Die Luft hinter dem Auspuff eines Verbrennungsmotors ist manchmal schon sauberer als jene, die dieser ansaugt. Und Elektroautos haben von vorne herein kein Problem mit lokalem Schadstoffausstoß. Man könnte so auch den Verdacht hegen, eigentlich ginge es nur noch ums Autofahrer-Bashing, weil jetzt plötzlich der Staub in den Mittelpunkt des Interesses gerät, der von Autos aufgewirbelt wird – und dass ein Auto auch noch selbst Staub erzeugt, der nicht aus dem Auspuff kommt, sondern beim Bremsen entsteht oder von den Reifen abgerieben wird.

Klare Forderung

Auch wenn man diese Themen im Schatten jahrzehntelanger Akzeptanz von Auspuffschwaden komplett verdrängte, es gibt diese Form der Staubbelastung. Genaues weiß man aber nicht, weder über die Details der chemischen Zusammensetzung der herumgewirbelten Stäube noch über die Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Forderung nach Reifen, die nicht nur wenig Rollwiderstand haben, sondern auch wenig Abrieb, ist deshalb klar.

Dass auch der Bremsstaub untersucht wird und die Umstände, unter denen er entsteht, beleuchtet werden, ist genauso notwendig. Um Spielregeln zu entwerfen, die auch Mensch und Umwelt nützen, sind wissenschaftliche Untersuchungen eine Grundvoraussetzung. Damit nicht Maßnahmen gesetzt werden, die hauptsächlich Geld kosten und eigentlich nichts bringen. Das sollte übrigens auch für Fahrbahnbeläge gelten, in denen in großen Mengen schwer verwertbare Neben- und Abfallprodukte der Fossilwirtschaft enthalten sind. (Rudolf Skarics, 19.6.2021)