Die Internationale Raumstation ist in die Jahre gekommen – das gilt offenbar auch für die Beziehungen der USA und Russlands im Weltraum.

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Russland fordert für seine weitere Beteiligung an der Raumstation ISS nach dem Jahr 2025 die Aufhebung von US-Sanktionen gegen russische Unternehmen. "Wenn wir zusammenarbeiten, müssen die Sanktionen sofort zurückgenommen werden", sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, der Agentur Interfax zufolge. Anderenfalls werde Russland auf eine eigene Station im Weltall setzen. Von russischen Plänen für eine eigene neue Raumstation ist freilich schon seit Jahren die Rede, nach Angaben vom Frühjahr wird bereits am Basissegment gebaut.

Moskau hat eine weitere Beteiligung an der ISS über 2025 schon zuvor infrage gestellt. Mehrere russische Raumfahrtunternehmen sind mit US-Sanktionen belegt. Die USA hatten Strafmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ostukraine verhängt. Zudem will das US-Verteidigungsministerium nach früheren Angaben keine Satelliten mehr von russischen Raketen ins All bringen lassen. Roskosmos beklagt, dass russische Firmen durch die Sanktionen auf dem internationalen Markt ausgebremst würden.

Wenn die Amerikaner an Sanktionen festhielten, trügen sie die Verantwortung für einen Rückzug Russlands aus dem ISS-Projekt, meinte Rogosin. Ihm zufolge wolle Russland "über das weitere Schicksal der ISS" erst dann entscheiden, wenn die USA von ihren Strafmaßnahmen absähen. Nach früheren Angaben hat Roskosmos bereits mit dem Bau einer neuen Raumstation begonnen. (APA, red, 7.6.2021)