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Washington – US-Wissenschafter schlagen Alarm: Trotz der Corona-Pandemie hat die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre im vergangenen Monat den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Das Mauna-Loa-Observatorium in Hawaii, das seit 1958 Messungen vornimmt, verzeichnete für den vergangenen Monat durchschnittlich 419 Teile pro Million (ppm), wie die US-Behörde für Wetter, Klima und Ozeanographie (NOAA) am Montag mitteilte.

Mai üblicherweise Monat mit höchsten Werten

Der Mai ist üblicherweise der Monat mit den höchsten Kohlendioxidwerten im Jahr. Im Mai vergangenen Jahres lag der durchschnittliche Wert bei 417 ppm. "Wir fügen der Atmosphäre pro Jahr etwa 40 Milliarden Tonnen CO2 hinzu", sagte der NOAA-Wissenschafter Pieter Tans. "Wenn wir einen katastrophalen Klimawandel vermeiden wollen, muss es oberstes Ziel sein, die CO2-Belastung zum frühestmöglichen Zeitpunkt auf null zu reduzieren."

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre liegt bereits seit Mai 2013 über 400 ppm. Trotz des Pariser Klimaabkommens und eines wachsenden Problembewusstseins der Öffentlichkeit wird Jahr für Jahr mehr CO2 freigesetzt. Auch der Rückgang auf dem Höhepunkt der Pandemie im vergangenen Jahr war nicht nachhaltig.

Zuletzt waren die CO2-Werte der NOAA zufolge vor 4,1 bis 4,5 Millionen Jahren so hoch. Damals war der Meeresspiegel 23,5 Meter höher als heute, die Durchschnittstemperatur war etwa vier Grad Celsius höher als in der vorindustriellen Zeit und in der heutigen arktischen Tundra gab es riesige Waldgebiete. (APA, 8.6.2021)