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Am Dienstagmorgen, kurz nach Bekanntwerden des sofortigen, aber doch nicht überhudelten Rücktritts von Öbag-Vorstand Thomas Schmid, berichtete man auf ORF 3 in der Sendung Aktuell über den Abgang.

Dabei durften "Pöbel", "Tiere" und alle anderen Steuerzahler oder Staatsbediensteten, die sich in Schmids publik gewordenen Handychats wiedergefunden hatten, einen Blick in dessen Büro werfen. Für einen, der "eh alles kriegt", was er will, war es enttäuschend. Große Fenster ließen zwar viel Licht durch die Dachschräge und auf den Linkshänder fallen, der da gerade am Schreibtisch saß und schrieb – mit einem Kuli auf Papier. Aber sonst nix Beeindruckendes. Im Vordergrund zwei sonnengelbe Fauteuils, ein verloren wirkendes Ensemble aus grauem Sessel, Stehtisch und Stehlampe. An den Wänden kein einziges Bild. Aber gut, er ist mehr ein Freund der virtuellen Bilderwelten.

Der Blick blieb am Schreibtisch hängen

Doch der Blick blieb am Schreibtisch hängen, an dem er Balkendiagramme studierte, während die Stimme aus dem Off das Best-of seiner Chats wiederholte. Da stand ein Trinkglas, gefüllt mit Münzen. Ein Euro, 50 Cent. Warum? Ein Euro für jede Textnachricht, die er sich verkniffen hatte? Gespartes Steuergeld war es jedenfalls nicht. Dafür war das Glas zu voll. (Colette M. Schmidt, 8.6.2021)