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In einer Pressekonferenz an der Seite des guatemaltekischen Präsidenten Alejandro Giammattei warnte US-Vizepräsidentin Kamals Harris vor der gefährlichen Route in die USA.

Foto: REUTERS/Carlos Barria

Guatemala-Stadt – Es war die erste Auslandsreise der US-amerikanischen Vizepräsidentin Kamala Harris, und dabei hatte sie gleich einen wichtigen Auftrag im Gepäck: Sie sollte in Guatemala und Mexiko dafür sorgen, dass sich die Menschen aus den Ländern nicht mehr auf den Weg in die USA machen.

In einer Pressekonferenz an der Seite des guatemaltekischen Präsidenten Alejandro Giammattei warnte sie vor der gefährlichen Route: "Kommen Sie nicht. Kommt nicht. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin ihre Gesetze wahren und die Grenzen sichern." Würden die Leute weiterhin an die Südgrenze der USA gelangen, würden sie zurückgeschoben werden, sagte die Vizepräsidentin.

Hilfe im Kampf gegen Corona

Doch Harris setzte nicht nur auf verbale Abschreckung, sondern auch auf die Bekämpfung der Fluchtursachen vor Ort. Die Regierung von Joe Biden wolle mit Guatemala an der Lösung von "langanhaltenden Problemen" arbeiten. In einem ersten Schritt sollen 500.000 Impfdosen und rund 26 Millionen US-Dollar für den Kampf gegen das Coronavirus aus Washington bereitgestellt werden. 40 Millionen US-Dollar sollen in Projekte fließen, die indigenen Frauen und Mädchen Zugang zu Bildung und wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen. Eine bilaterale Taskforce soll gegen Korruption in der Region kämpfen.

Kritik für ihre Rede erhielt Harris aus den demokratischen Reihen. Die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez führte an, dass ein Asylgesuch an der Grenze weiter legal bleibe und die USA eine Verantwortung in der Region hätten, weil sie zur Destabilisierung beigetragen hätten.

Bevor Harris in den Flieger nach Mexiko stieg, verteidigte sie ihr Vorgehen: "Wir müssen die Grundursachen bekämpfen – und das ist mein Fokus. Punkt." (bbl, 8.6.2021)