"Ratchet & Clank: Rift Apart" erscheint am Freitag.

Foto: Insomniac

Große Videospielproduktionen scheinen heutzutage ohne die sogenannte "Crunch-Time", also einen Zeitraum, in dem Entwickler dazu gezwungen werden, Überstunden zu leisten, kaum auszukommen. Anders scheint das bei dem PS5-Exklusivtitel "Ratchet & Clank: Rift Apart" zu sein. Auf Twitter loben mehrere Entwicklerinnen und Entwickler Insomniac für die angeblich Crunch-freie Produktion.

"Es ist möglich"

Game-Designer Grant Parker erzählt in einem Beitrag, dass er während der Produktion "kein einziges Mal" gecruncht habe, unterstreicht jedoch, dass es sich ausschließlich um seine eigene Erfahrung handle und er nicht für das das gesamte Team sprechen könne. Dennoch lobt er das Management von Insomniac: "Es hat mich sehr ermutigt, dass meine Vorgesetzten mich aktiv dazu gedrängt haben, Burnout zu vermeiden."

Computer-Animatorin Lindsay Thompson konnte sich der Erzählung von Parker anschließen. Auch sie habe während der gesamten Produktion kein einziges Mal crunchen müssen, mit Ausnahme einzelner längerer Nächte, in denen sie etwas fertigstellen musste. Thompson stellt jedoch ebenfalls klar, dass sie nur für sich selbst sprechen könne. "Es ist möglich. Team-Wohlbefinden lässt der Kreativität freien Lauf", schrieb sie auf Twitter. Jeff Weidner, ein weiterer Animator bei Insomniac, erzählte ebenfalls, dass das Management ihn dazu ermuntert habe, seine Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten.

Positive Bewertungen

"Ratchet & Clank: Rift Apart" erscheint am Freitag exklusiv für die Playstation 5. Es ist das 16. Spiel der Reihe und erlebt schon jetzt einen besonders erfolgreichen Start bei Kritikern. Auf "Metacritic" erreichte das Abenteuerspiel eine durchschnittliche Bewertung von 89, ein bemerkenswerter Großteil der Medien gab dem Game eine positive Note.

Crunch zum Standard geworden

Der sogenannte Crunch ist ein weitläufiges Problem der Games-Industrie, das unter Spieleentwicklern häufig zu Burnout führt. Dabei werden vom Management häufig 80-Stunden-Wochen diktiert. Solche verpflichtenden Überstunden sollen Berichten zufolge für den PS4-Hit "The Last of Us Part 2" von Entwickler Naughty Dog zum Einsatz gekommen sein.

Für den Open-World-Koloss "Red Dead Redemption 2" wurden laut Rockstar-Gründer Dan Houser oftmals 100-Stunden-Wochen eingelegt. Auch das Studio CD Projekt Red rief in einer internen E-Mail zum Crunch für die Fertigstellung von "Cyberpunk 2077" auf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten demnach eine verpflichtende Sechstagewoche einlegen. (hsu, 9.6.2021)