Dieser Mann spielt ganz gut Tennis.

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Krejcikova (li) bleibt im Rennen, Gauff (re) ist gescheitert.

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Titelverteidiger Rafael Nadal steht bei den Tennis-French-Open schon wieder im Halbfinale. Auf dem Weg zu seinem 14. Titelgewinn setzte er sich am Mittwoch in Roland Garros gegen den Argentinier Diego Schwartzman 6:3, 4:6, 6:4, 6:0 durch. Nachdem die Nummer zehn des Turniers den Favoriten bis Mitte des dritten Satzes gefordert hatte, gingen die abschließenden neun Games des Matches an Nadal. Er trifft am Freitag auf Novak Djokovic (SRB-1), der Matteo Berrettini (ITA-9) mit 6:3, 6:2, 6:7 (5), 7:5 bezwang.

Als kleiner Makel steht der erste Satzverlust des bisher 13-fachen Siegers im Turnierverlauf. In diesem zweiten Durchgang spielte der engere Freund von Dominic Thiem groß auf. Nadal hatte davor bei diesem Grand Slam 36 Sätze in Folge gewonnen. Doch die insgesamt dritte Niederlage des Weltranglistendritten nach jenen 2009 gegen den Schweden Robin Söderling und 2015 gegen Djokovic war dann doch weit entfernt. Im vierten Satz verbuchte Schwartzman letztlich nur noch vier Punkte.

Swiatek out

Bei den Frauen komplettierte Maria Sakkari die griechischen Festspiele, nachdem schon Stefanos Tsitsipas ins Halbfinale gekommen war. Sie schaltete mit Iga Swiatek die Titelverteidigerin aus, die Polin hatte nach 95 Minuten mit 4:6, 4:6 das Nachsehen. Swiatek war die letzte im Bewerb verbliebene Top-15-Spielerin, Sakkari wiederum ist die erste Hellenin in einem Major-Halbfinale. "Ich kann es nicht fassen. Ich habe keine Worte. Es ist ein Traum, der wahr wird", sagte Sakkari.

Swiateks nächstes großes Ziel sind die Olympischen Spiele in Tokio, nicht Wimbledon. "Ich glaube, ich weiß gar nicht mehr, wie man auf Rasen spielt. Aber dadurch habe ich auch keine Erwartungen und keinen Druck", sagte Swiatek. Mit ihrer bisherigen Saison sei sie trotz der Paris-Niederlage zufrieden. "Ich habe bisher mehr Turniere gespielt als in früheren Jahren. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich nur Tennis-Courts und Bälle. Also werde ich die nächste Zeit ein wenig chillen."

Krejcikova stoppt Gauff

Sakkari trifft im Kampf um den Finaleinzug auf Barbora Krejcikova. Die ungesetzte Tschechin stoppte den Lauf der erst 17-jährigen US-Amerikanerin Cori Gauff und setzte sich nach 1:50 Stunden mit 7:6 (6) 6:3 durch. Auch für Krejcikova ist es ihr bisher größter Erfolg ihrer Karriere. Die 25-jährige Brünnerin hatte zuvor erst einmal, ebenso in Paris im vergangenen Herbst, ein Major-Achtelfinale erreicht. "Ich hätte nie geträumt, dass ich hier auf Platz stehe und das Semifinale erreiche", sagte Krejcikova.

Damit sind die Frauen-Halbfinale für Donnerstag komplett, das zweite Semifinale bestreiten ebenfalls überraschend Tamara Zidansek aus Slowenien und die Russin Anastasia Pawljutschenkowa. Es ist das erste Mal in der Geschichte der French Open seit Einführung des Profitennis 1968, dass alle vier Spielerinnen ihre Halbfinal-Premiere bei einem Grand Slam feiern. Einzig bei den Australian Open 1978 hatte es einen ähnlichen Fall gegeben. Sakkari ist als Weltranglisten-18. die Bestplatzierte. (APA, 9.6.2021)