Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

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Wien – Ein 31-Jähriger soll in Wien sein zweieinhalb Monate altes Baby dermaßen geschüttelt haben, dass das Kind nun in Lebensgefahr schwebt. Das berichtete die Polizei am Donnerstag der APA. Die 22-jährige Mutter hat demnach die Tat beobachtet, aber nicht eingegriffen. Die Eltern leugneten die Misshandlung zunächst, wurden aber später festgenommen und zeigten sich geständig.

Kind erlitt "massivste Verletzungen"

Die Misshandlung ereignete sich am vergangenen Freitag in einer Wohnung im 23. Bezirk. Laut Polizei dürfte der Vater das Baby mehrmals geschüttelt haben, um es "ruhigzustellen". Das Mädchen erlitt dabei "massivste Verletzungen", sagte der Polizeisprecher. Wer die Rettungskräfte informiert und Hilfe geholt hatte, war vorerst unklar.

Das Mädchen wurde mit dem Hubschrauber ins Spital gebracht. Die behandelnden Ärzte verständigten die Polizei. Die Eltern, bei beiden Teilen handelt es sich um österreichische Staatsbürger, wurden daraufhin einvernommen, stritten jedoch laut Polizei vorerst jegliche Gewaltanwendung ab.

Kinder- und Jugendhilfe betreute das Paar

Am Mittwoch wurde das Paar schließlich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen. Die Festnahme erfolgte durch Beamte des Landeskriminalamts unter Beiziehung der Wega. Bei ihrer weiteren Einvernahme zeigten sich die Eltern schließlich geständig. Das Mädchen befindet in Spitalsbehandlung und kämpft um sein Leben.

Die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) kennt die Eltern, teilte eine Sprecherin der APA mit: "Wir haben die Familie gekannt und betreut." Derzeit sei man dabei, den Fall intern zu prüfen. Der MA 11 zufolge sind keine Geschwisterkinder im Haushalt bekannt. Im Gespräch mit der APA appellierte die Sprecherin außerdem an alle Eltern, sich bei Überforderung und Fragen an die Familienzentren zu wenden, wo man mit Rat und Unterstützung helfen könne. (APA, 10.6.2021)