Fürs Drehbuch von "Was wir wollten" wurden Ulrike Kofler, Sandra Bohle und Marie Kreutzer ausgezeichnet.

Foto: Filmladen Filmverleih

Graz/Wien – Im Rahmen der Diagonale sind am Donnerstag und Freitag in Graz mehrere Drehbuchpreise verliehen worden. Der Carl-Mayer-Drehbuchpreis ist mit insgesamt 22.500 Euro dotiert. 15.000 Euro gingen an Pipi Fröstl für "---"(w)hole"-". Das Treatment handelt von einer Sozialarbeiterin, die ihren Bruder Paul, von dem sie seit Geburt getrennt war, trifft und sich von ihm angezogen fühlt. "Mit überzeugenden Bildern beschreibt die Autorin Lisas gebrochene Sicht auf den Alltag und ihre Entwicklung zur Eigenständigkeit", urteilte die Jury. Der Förderungspreis in der Höhe von 7.500 Euro ging an Tobias Langer für "Der Garten Eden".

Unerfüllter Kinderwunsch

Mit dem Thomas-Pluch-Drehbuchpreis für einen abendfüllenden Kinospielfilm wurden Ulrike Kofler, Sandra Bohle und Marie Kreutzer ausgezeichnet. Der mit 12.000 Euro dotierte Preis wurde für "Was wir wollten" verliehen. Der Film – der während der Pandemie auf Netflix Premiere hatte – beschäftigt sich mit dem unerfüllten Kinderwunsch eines Paares. Die Jury lobte "die Fähigkeit, große Gefühle und Bewegungen in kleinen Situationen entstehen zu lassen". Der Spezialpreis wurde geteilt, je 3.500 Euro gingen an das Drehbuch "Fuchs im Bau" (Arman T. Riahi) und "Waidmannsdank" (Pia Hierzegger). Außerdem wurden zwei Filme mit je 1.500 Euro für einen Kinospielfilm von 15 bis 70 Minuten Dauer ausgezeichnet, und zwar "Fidibus" (Klara von Veegh) und "Life on the Horn" (Mo Harawe).

Welt der Lebenslust

Als bester Kinodokumentarfilm wurde "Dieser Film ist ein Geschenk" mit dem Franz-Grabner-Preis bedacht. Anja Salomonowitz erhält dafür 5.000 Euro. Ihr Film "eröffnet eine Welt der Kunst und Lebenslust, die das Publikum mit einem Lächeln auf den Lippen und dem bittersüßen Gefühl von Glückseligkeit zurücklässt", hieß es seitens der Jury. Zum besten Fernsehdokumentarfilm wurde "Viva la Vulva" von Gabi Schweiger gekürt, der Preis ist ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert. "Auf sanft-provokative Weise" würde Schweigers Film zum Nachdenken anregen und die Zuschauerinnen und Zuschauer mitnehmen "auf eine humorvoll-erhellende Reise durch Geschichte und Kulturen. Mythen werden augenzwinkernd widerlegt, Frauenfeindlichkeit schonungslos entlarvt. Ein starkes Statement im Kampf gegen weibliche Unterdrückung und Bodyshaming", befand die Jury. (APA, 11.6.2021)