Am Sitzplatz darf in allen Schulen künftig die Maske abgelegt werden.

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Die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler am Sitzplatz fällt. Das haben Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Samstag in einer Aussendung bekannt gegeben. Schon ab kommenden Dienstag können die Kinder und Jugendlichen im Unterricht "aufatmen", hieß es darin.

Freiwillig könne die Maske aber "selbstverständlich" weiterhin getragen werden. "Die stabile und weiterhin sinkende Infektionslage erlaubt uns die Maskenpflicht abzuschaffen", erklärte Faßmann. Die Regelung gilt sowohl für Schülerinnen und Schüler wie auch für das Lehrpersonal.

Stabile Lage an Schulen

Die Maskenpflicht wurde wegen der "stabilen und weiterhin sinkende Infektionslage" in den Schulen abgeschafft, erklärte Faßmann am Wochenende. Zu dem Schritt sei es aber auch gekommen, weil die Positivrate bei den Schultests, die drei Mal in der Woche durchgeführt werden, besonders gering ist. Vergangene Woche waren nur noch 379 von 1,9 Millionen Tests positiv. Getestet wird bis zum Schulschluss aber weiter: "Die Schülerinnen und Schüler testen sich weiterhin dreimal in der Woche und sind damit die meistgetestete Bevölkerungsgruppe", betonte Faßmann.

Weiter Maske im Schulgebäude

Befinden sich die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht auf ihrem Platz, müssen sie auch künftig Maske tragen. Damit gilt die Regelung der Volksschulen auch in der Sekundarstufe. Denn an den Volksschulen gibt es schon jetzt am Sitzplatz keine Maskenpflicht. Angepasst wird die Maskenpflicht damit an Maßnahmen, wie sie derzeit bereits etwa in Restaurants, Cafés und Bars gelten, wo Personen mit negativen Tests ebenfalls am Tisch keine Maske tragen müssen.

"63 Prozent der Eltern wollen das Aus der Maske in der Schule", hieß es in der Aussendung. Zu dem Schritt komme es auch, weil die Positivrate bei den Schultests, die drei Mal in der Woche durchgeführt werden, besonders gering ist. Vergangene Woche waren nur noch 379 von 1,9 Millionen Tests positiv. "Die Schülerinnen und Schüler testen sich weiterhin dreimal in der Woche und sind damit die meistgetestete Bevölkerungsgruppe", betonte Faßmann: "Sie haben im Homeschooling, im Schichtbetrieb und beim Testen viel Geduld bewiesen. Jetzt haben sich diesen Schritt der Erleichterung zum Abschluss eines harten Schuljahres verdient."

Singen und Sport wieder leichter

Auch sonst wird an den Schulen ab Dienstag gelockert. Erleichterungen in den Schulen gelten ab Dienstag: Sport darf bei Wahrung des Sicherheitsabstands wieder im Turnsaal stattfinden. Singen und Blasinstrumente sind bei ausreichendem Abstand wieder erlaubt, ansonsten muss beim Singen Maske getragen werden.

Außerdem dürfen auch wieder schulische Kooperationen stattfinden. Das bedeutet: schulfremde Personen können – unter Wahrung der Hygieneregeln – das Schulgebäude betreten und einen Beitrag zum Unterrichtsgeschehen leisten. "Die Leseoma darf ebenso wieder kommen wie die Zahnfee", heißt es aus dem Ministerium.

"Die aktuell sehr erfreulichen Zahlen machen schon vor den Ferien Lockerungen für die Schülerinnen und Schüler möglich", sagte Mückstein. Die nächste große Aufgabe werde "die Impfung für die Kinder ab 12 Jahren sein". Bereits die zweite Woche in Folge ist keine einzige Schule wegen eines Corona-Clusters geschlossen.

FPÖ für Ende der 3-G-Regel

Für sofortiges Ende der Maskenpflicht in allen Schulen trat vergangene Woche bereits die FPÖ ein. Der blaue Bildungssprecher Hermann Brückl forderte die sofortige Gleichsetzung mit den Gastro-Regelungen. Er wollte die "sofortige Beendigung dieser Masken-Quälerei" und dass Faßmann auch die 3-G-Regel (getestet, genesen, geimpft – wie sie derzeit an den Schulen gilt) "zu Grabe" trage: "Gesund sein muss völlig ausreichend sein", sagte Brückl.

Erfreut über das Aus der Maskenpflicht in den Klassenräumen zeigten sich die Neos: "Das ist eine große Erleichterung. Es war längst nicht mehr nachvollziehbar, warum Schülerinnen und Schüler nach wie vor stundenlang mit Maske im Unterricht sitzen mussten, während es bereits in vielen Bereichen Erleichterungen gab", sagte Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre in einer Aussendung. Im Herbst müsse eine "befreite" Schule ohne Maske, ohne Tests und ohne Schichtbetrieb möglich sein. (ook, 12.6.2021)