Bilder der Tatwaffen wurden am Montag bei der Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft Wien präsentiert.

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Wien – Eine DNA-Spur scheint zweieinhalb Jahre nach dem Überfall auf sechs Ordensbrüder der De-La-Salle-Schule in Wien-Floridsdorf die Ermittler auf die richtige Fährte gebracht zu haben. Ein 49-jähriger Kroate, von dem das am 27. Dezember 2018 sichergestellte genetische Material stammt, wurde am 11. Mai in der kroatischen Hauptstadt Zagreb festgenommen. Er hat die Tat gestanden, als Motiv gab er "Hass auf die katholische Kirche" an, wie es am Montag bei einer Pressekonferenz der Polizei und Staatsanwaltschaft Wien hieß.

Der Fall war zunächst rätselhaft. Der vorerst Unbekannte brach am Tattag am frühen Nachmittag durch die Kirche Maria Immaculata im Ortsteil Strebersdorf in die angrenzende Lehranstalt ein. Der Reihe nach überwältige er die sechs anwesenden Ordensmitglieder, fesselte, knebelte und misshandelte sie. Fünf der Männer wurden dabei zum Teil schwerverletzt, einer schwebte monatelang in Lebensgefahr, berichtete Michael Mimra vom Landeskriminalamt Wien, der die Brutalität der Tat betonte.

Kein persönlicher Hintergrund

Da einige der Opfer auch verunstaltet wurden, vermuteten die Ermittler zunächst einen persönlichen Hintergrund. Wie sich nun herausstellte, hatte der damals in Wien ohne Unterstand lebende Kroate diesen aber nicht. Der laut Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, "sehr kooperative" Verdächtige gab nach seiner Auslieferung lediglich den Hass auf die Kirche als Motiv an.

Der mit einem aufgeklebten Bart getarnte Mann quälte im Winter 2018 seine Opfer auch durch Schläge und Tritte, ehe er Bargeld und Wertgegenstände stahl und flüchtete. Erst nach knapp vier Stunden konnte sich einer der Überfallenen befreien und Hilfe holen. Eine Öffentlichkeitsfahndung und die Auslobung von 30.000 Euro Belohnung führten nicht zum Erfolg. (moe, 14.6.2021)