"Während der Coronapandemie fanden nicht viele Veranstaltungen statt – aber wenn, dann ist uns vor allem eines ins Auge gestochen: Krawatten, die überhaupt nicht zu den Masken passten", erzählt Felix Scheriau vom Gymnasium der Diözese Eisenstadt. Gemeinsam mit fünf Klassenkolleg:innen gründete er im heurigen Schuljahr die Junior Company "Ties Paradies". Das Start-up produziert individuelle Krawatten, Einstecktücher und Schals mit jeweils farblich darauf abgestimmten Masken. "Mit unserem Unternehmen leben wir die Schlagworte Eleganz, Qualität und Regionalität. Die Krawatten lassen wir bei einer erfahrenen Schneiderin in Leithaprodersdorf nähen, die Masken, Tücher und Schals, die etwas einfacher herzustellen sind, nähen wir selbst – weite Transportwege fallen somit weg." Die Unternehmensidee fand große Beachtung bei der Jury des Junior-Company-Landeswettbewerbs im Burgenland, den "Ties Paradies" für sich entscheiden konnte.

Felix Scheriau gründetet gemeinsam mit fünf Klassenkolleg:innen die Junior Company "Ties Paradies".
Foto: Junior Company

Flexibilität ist gefragt

Doch bei all dem Jubel merkt Felix auch die Herausforderungen des vergangenen Jahres an: "Ein Unternehmen während einer Pandemie zu gründen, hat natürlich seine Tücken. Absatzmöglichkeiten wie Adventmärkte fielen für uns weg, daher wurde unser Onlineshop www.ties-paradies.at umso wichtiger. Als die FFP2-Maskenpflicht kam, nahm das Interesse an Stoffmasken ab. Aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen und können heute zufrieden auf viele verkaufte Accessoire-Sets blicken." Was ihn die Junior Company gelehrt habe, sei vor allem Flexibilität. "Wenn sich die Marktbedingungen ändern, muss man umdenken. Und viel kommunizieren innerhalb des Teams, damit Missverständnisse gar nicht erst entstehen können." Aktuell bereitet sich das Ties-Paradies-Team auf den Bundeswettbewerb in Wien vor. "Wir arbeiten unseren Pitch aus und stärken uns noch weiter inhaltlich, damit wir für jede Frage gewappnet sind."

Haltbares Trend-Lebensmittel

Die jungen Frauen um Geschäftsführerin Theresa Kabas gründeten das Start-up "Lazy Bowl". Aus der Mischung lässt sich im Handumdrehen eine Smoothie Bowl zaubern, die nicht nur richtig gut schmeckt, sondern sich auch attraktiv anrichten lässt.
Foto: Junior Company

Ebenfalls neue Wege beschreiten und nicht nur einem Trend folgen – ihn stattdessen sogar weitaus besser machen –, das wollten sechs Schulkolleginnen der BHAK Liezen. Die jungen Frauen um Geschäftsführerin Theresa Kabas gründeten das Start-up "Lazy Bowl". Aus der Mischung lässt sich im Handumdrehen eine Smoothie Bowl zaubern, die nicht nur richtig gut schmeckt, sondern sich auch attraktiv anrichten lässt – und damit genau den Zahn der Social-Media-Zeit trifft. Die "Lazy Bowl" hat außerdem einen entscheidenden Vorteil, wie Theresa herausstreicht: "Dadurch, dass wir trockene Zutaten verwenden, ist unser Produkt auf jeden Fall ein Jahr lang haltbar."

Kompetente Start-up-Gründer:innen

Die Idee begeisterte die fachkundige sechsköpfige Jury des digitalen Junior-Company-Landeswettbewerbs Steiermark: Sie kürte die "Lazy Bowl"-Gründerinnen zu Siegerinnen. 501 steirische Schüler:innen hatten im heurigen Schuljahr 48 Junior Companies gegründet, von denen 12 beim Landeswettbewerb antraten. Die Ideen der Start-ups waren vielfältig und reichten von Bio-Zahnpasta über Multifunktionstücher, Kugelschreiber aus Epoxidharz bis zu Energydrinks in Pulverform. Für alle Jungunternehmer:innen galt es, flexibel auf die Herausforderungen von Lockdowns und Co zu reagieren und trotz Pandemie das Beste aus den eigenen Firmen herauszuholen – was gut gelang. Die Jury zeigte sich angetan von so viel unternehmerischen, sozialen und digitalen Kompetenzen in den Nachwuchsunternehmen.

Video zu Junior Company Landeswettbewerb Steiermark 2021
Junior Achievement Austria